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Nur erreichbare Ziele werden angestrebt

Der Weltrekord beim Hochsprung liegt seit 1993 bei 2,45 m. Die Goldmedaille im Hochsprung bei der letzten Olympiade in London erhielt Iwan Uchow für 2,38 m. Ziele sind unentwegt in Bewegung. Dabei werden die Besten der Besten stets neu ermittelt. Die Gewinner springen einfach höher als die Konkurrenz. Im geschäftlichen Alltag müssen die Ziele auch den Gegebenheiten angepasst werden. Nur erreichbare Ziele werden angestrebt.

Hochsprungbw

Die Absichten sind immer mehr oder weniger herausfordernd. In jedem Fall gilt, dass sobald sie festgelegt sind, bilden sie den Rahmen für alle. Die Einen, die die Vorgaben machen, erwarten, dass die Aufgaben gemeistert werden und der Bereich dadurch entsprechende Vorteile hat. Die Anderen, die über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen, strengen sich derart an, dass sie mit möglichst wenig Aufwand die gestellten Aufgaben in der erwarteten Güte erfüllen. Natürlicherweise haben Auftraggeber größere Erwartungen, als die Durchführenden erbringen können. Und die Ausführenden haben einen geringeren Antrieb als diejenigen, die ihre übergreifenden Ziele verfolgen. Wie findet man die richtige Lattenhöhe für ein x-beliebiges Ziel?

  1. Man könnte es dem Auftraggeber überlassen, auf welcher Höhe das Ziel angelegt wird. Sie wissen, was sie damit erreichen wollen und was dafür erforderlich ist. Damit wäre das Ziel im Interesse des Unternehmens passend, aber die Umsetzbarkeit fraglich.
  2. Man könnte den Ausführenden die Lattenhöhe überlassen. Sie kennen am Besten ihre Fähigkeiten. Damit wäre ihr Ziel wahrscheinlich ein machbares, aber die angestrebte Wirkung wäre ungewiss.
  3. Die Ausführenden und Auftraggeber könnten verhandeln. Die Latte wäre dann nicht unrealistisch hoch, nicht unbrauchbar niedrig und im Idealfall einträglich für beide Parteien.

Schwierig wird es in der Praxis, da diese Abstimmungen von Aspekten beeinflusst werden, die nichts mit den eigentlichen Zielen zu tun haben.

  1. Die Auftraggeber verfolgen weitere Interessen neben den zu verhandelnden Zielen. Sie müssen beispielsweise die Viabilität des Unternehmens und dessen Zukunft sicherstellen. Dazu müssen Leistungen erbracht werden, die Einnahmen zur Deckung der laufenden Ausgaben und zum Ausbau des Angebots sicherstellen. Nicht zu vergessen ihre eigene Vergütung. Dies führt schnell zu überzogenen Erwartungen und Zielsetzungen.
  2. Auch die Ausführenden haben eine zusätzliche Agenda. Sie wollen das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben erhalten. Die Familie, der Freundeskreis und persönliche Interessen erfordern Zeit und Aufmerksamkeit, die dadurch der Arbeit fehlen. Dies gelingt nur, wenn sie die zu erbringenden Leistungen so optimieren, dass die eigenen vertraglichen Verpflichtungen nicht übererfüllt werden. Dies führt schnell zu einem bescheideneren persönlichen Einsatz, als es die Fähigkeiten zulassen würden.

Der goldene Mittelweg ist die Verhandlung der Leistungsvereinbarungen auf Augenhöhe. Dabei können die Auftraggeber ihren Standpunkt vermitteln, die Mitarbeiter durch entsprechende Aussichten begeistern und überzeugen. Gleichzeitig können die Ausführenden ihre Bedenken ansprechen und überzogene Anforderungen zurechtrücken. Beide Parteien haben dadurch die Chance, die andere besser zu verstehen und die eigenen Ansprüche daran anzupassen. Die Ergebnisse sind die realistischen Erwartungen der Auftraggeber und das echte Commitment der Mitarbeiter durch ihre Work-Life-Balance.

Um wirksam Ergebnisse zu erzielen, müssen beide Parteien sich von alten Mustern verabschieden. Es braucht auf der einen Seite Führungskräfte, die unternehmerisches Gespür, klare Ziele und Verantwortung für das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben. Auf der anderen Seite müssen jedoch Mitarbeiter sitzen, die verstehen, dass ihre Leistung die Grundlage für den monatlichen Gehaltsfluss darstellt und Unternehmer im Unternehmen erfordert, die ihre Arbeitszeit nicht absitzen, sondern engagiert und committet ihre Aufmerksamkeit dem Unternehmen widmen. Sobald eine der beiden Seiten das Wohl des Unternehmens aus den Augen verliert, besteht die Gefahr, dass das Schiff sinkt, in dem alle unterwegs sind.

Fazit: Die richtige Lattenhöhe darf nicht zu niedrig und nicht zu hoch sein, da in beiden Fällen Nachteile für das Unternehmen entstehen. Die beiden Parteien haben selten den Überblick, deshalb ist es unabdinglich, die Lattenhöhe zu verhandeln. Dadurch wird sichergestellt, dass die gewünschten Ergebnisse zustande kommen. Voraussetzung sind verständige, committete Führungskräfte und Mitarbeiter, die sich gegenseitig vertrauen. Man sollte nie vergessen, dass nur erreichbare Ziele angestrebt werden.