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Der Tank – die ideale Metapher für das Budget

Erstaunlicherweise erreichen manche Alltagserfahrungen nicht das Bewusstsein von bestimmten Menschen. Die Manager, die verantwortlich sind die Mittel zu verwalten, leben häufig in einer Welt des scheinbaren Überflusses. Sie verschwenden ihre Energie in die Erweiterung der Budgets, anstelle sich um den wirksameren Einsatz zu kümmern. Der Benzintank sollte ihnen eine hilfreiche Metapher sein, um das Budget besser zu verstehen.

Tank

Ein Lkw-Tank fasst ca. 900 Liter. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 40 Litern auf 100 km kommt man damit je nach Landschaft und Beladung mehr als 2000 km weit.

Manager verfügen ebenfalls über eine Art Tank – dem Budget. Sie müssen ihre Aufgaben mit dem entsprechenden Budget erfüllen. In Ermangelung einer zuverlässigen Planung und einer ungeschickten Verteilung der Mittel entstehen jedoch häufig Engpässe. Sie versuchen dann die Beschränkungen durch übertriebene Erwartungen und Anforderungen an die Auftragnehmer, den Mitarbeitern und Zulieferern, zu kompensieren.

Dabei bietet die Analogie des Tanks ein gutes Bild, warum dies nicht geht. Die folgenden Aspekte gelten für den Tank ebenso, wie für das Budget.

  • Größe
    Die Größe des Tanks bestimmt, wie viel getankt werden kann. Bei einem LKW können dies leicht um die 1000 Liter sein. Diese maximale Füllung bestimmt die Reichweite. Wird mehr gebraucht, so muss entweder ein zweiter Tank eingebaut oder ab und zu nachgetankt werden.
    Das Gleiche gilt für das Budget. Je nach Aufgabenstellung erhält eine Führungskraft ein limitiertes Budget. Damit werden Mitarbeiter, Material, Dienstleistungen usw. bezahlt. Das jährliche Budget sollte so groß sein, dass die Aufgaben damit umgesetzt werden können. Reicht es nicht, muss entweder im Vorhinein das Budget größer ausgelegt werden, oder im laufenden Jahr zusätzliches Budget beantragt und zur Verfügung gestellt werden.
    Die Größe lässt sich in den beiden Beispielen nicht beliebig erhöhen. Dies bedeutet, dass die Verfügbarkeit der Ressourcen nie unendlich ist.
  • Erforderlicher Verbrauch
    Der Verbrauch eines Lkws legt fest, wie weit er fahren kann. Dies variiert stark, abhängig von der Beladung, dem Verkehr und den landschaftlichen Gegebenheiten. Erfahrungswerte helfen, korrekt zu planen.
    Der Verbrauch des Budgets ergibt sich aus den Projekten. Je nach Struktur eines Projekts bzw. abhängig von dem Einsatz von Externen fallen mehr oder weniger Kosten an. Die Qualität der Planung wird bestimmt durch die Erfahrung der Planer.
    Die bestmögliche Nutzung ergibt sich in den beiden Fällen durch die sparsame Aufteilung an den wirklich notwendigen Stellen. Bei aller Sparsamkeit findet jedoch immer ein Mindestverbrauch statt.
  • Sparsamer Einsatz
    Der Fahrer bestimmt durch seinen Fahrstil, ob der Tankinhalt sparsam verbraucht wird. Bleifuß und unnötiges Bremsen verbrennt mehr Benzin, als eigentlich notwendig wäre.
    Die Führungskräfte und die Mitarbeiter bestimmen durch ihre Ausgaben gemeinsam, wie effektiv das Budget eingesetzt wird. Großzügiges Verteilen und unnötige Doppelarbeiten erhöhen die Kosten.
    Einen großen Einfluss haben die Nutzer bei der geschickten Verwendung der Ressourcen durch Beschränkung auf das Wesentliche. In jedem Fall lässt sich der Verbrauch durch Sparsamkeit nicht auf null reduzieren.
  • Reichweite
    Die maximale Reichweite eines Lkws ergibt sich aus der Größe des Tanks und dem Verbrauch. Das Gewicht, das bewegt werden muss, und die Steigungen der Landschaft haben einen Einfluss auf die Reichweite.
    Das Budget wird normalerweise für ein Jahr geplant. Obwohl dabei die monatlichen Verbräuche im Vorhinein festgelegt sind, atmet das Budget aufgrund von unerwarteten Ausgaben. Sie ergeben sich aus schlechten Planungen, unvorhergesehenen Zusatzkosten und nicht realisierbaren Einsparungen.
    Aufgrund der Rahmenbedingungen kann die Reichweite nicht unbegrenzt erhöht werden.

Obwohl in allen Bereichen Ressourcen nur endlich vorhanden sind, ist der Umgang mit Budget von riesiger Maßlosigkeit geprägt. Die Anstrengungen konzentrieren sich mehr auf die Ausgabe und Beschaffung von Budget, als auf die richtige Zuordnung der Mittel.

Fazit: Das Bewusstsein beschränkter Ressourcen ist die Grundlage, um durch den richtigen Einsatz zu einer größeren Reichweite zu gelangen. Der Tank als Vorstellung könnte dem Einen oder Anderen helfen, die eigenen Ressourcen besser einzusetzen.

Geschickt Zahlen zeigen

Mehr und mehr Zahlen werden heute erzeugt und dienen als Grundlage für Entscheidungen. Dies führt dazu, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Einen Ausweg bieten Diagramme. Leider beachten die Anwender nicht immer den Einfluss der Darstellungsart. Das ist erstaunlich, da doch die Botschaft verstärkt wird, wenn Zahlen geschickt gezeigt werden.

Visualisierungen EXCEL scribble

Die reinen Zahlen vermitteln nicht immer den gewünschten Eindruck. Glücklicherweise verfügen die meisten Computer heute mit MS-EXCEL über verschiedene Geschäftsgrafiken, wie Säulen-, Linien-, Kreis- und Balkendiagrammen etc. Diese Charts fügen dem eigentlichen Zahlenwert eine zusätzliche grafische Komponente hinzu: größer oder kleiner, steigend oder fallend, gleicher oder ungleicher, usw. Dies verstärkt die gewünschte Aussage. Die folgenden Aspekte sollten berücksichtigt werden.

  • Größe
    Werden Größenordnungen, wie Menge, Länge, Leistung dargestellt und miteinander verglichen, empfehlen sich Säulen- bzw. Balkendiagramme. Damit lassen sich die unterschiedlichen Werte mit horizontalen Balken oder vertikalen Säulen nebeneinander aufbereiten. Die Wahl des Wertebereichs verstärkt dabei die Botschaft. Durch zusätzliche Sortierung der Daten wird die Rangfolge sichtbar. Die Anzahl der dargestellten Werte sollte an die Präsentation angepasst werden: bei Projektionen 7plusminus2, für A4-Formate nicht mehr als 40 pro Seite.
  • Verläufe
    Werte, die sich im Laufe der Zeit verändern, werden bevorzugt mit dem Linien- bzw. Kurvendiagramm dargestellt. Steigende Kosten, die Fluktuation der Mitarbeiter oder Temperaturschwankungen lassen sich damit auch über sehr lange Zeiträume darstellen. Die Linie vermittelt intuitiv den Zeitverlauf von links nach rechts. Die Anzahl der dargestellten Werte wird bestimmt durch die Frage, ob einzelne Werte oder der generelle Verlauf von Bedeutung sind.
  • Anteile eines Ganzen
    Sollen die Anteile eines Ganzen dargestellt werden, ist das Kreis- bzw. Kuchendiagramm ideal. Der Gesamtkreis repräsentiert dabei die 100%. Sollen die Anteile von verschiedenen Ganzheiten miteinander verglichen werden, bieten sich gestapelte Balkendiagramme an. Normalerweise sollte die Anzahl der dargestellten Elemente 7plusminus2 nicht überschreiten.
  • Korrelationen
    Um die wechselseitige Abhängigkeit von Werten erkennen zu können, helfen Streudiagramme die Muster sichtbar zu machen. So zeigt die BCG-Matrix, die gemeinsame Betrachtung des Marktwachstums versus dem Marktanteil, in welche Produkte investiert oder auf welche verzichtet werden sollte. Darüber hinaus können Punktwolken genutzt werden, um außergewöhnliche Wertepaare, die außerhalb der Punktwolke auftreten, zu erkennen.

Fazit: Für unterschiedliche Zwecke bieten sich bestimmte Darstellungsarten an. Größenvergleiche werden durch Säulen- und Balkendiagramme dargestellt. Zeitliche Verläufe werden durch Liniendiagramme wiedergegeben. Teile eines Ganzen werden mit Kreis- bzw. Kuchendiagrammen visualisiert. Korrelationen werden in Streudiagrammen sichtbar.