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Der Hammer – die ideale Metapher für Methoden und Verfahren

Die Erfindung der ersten Werkzeuge ist verborgen in der unsichtbaren Vergangenheit. Lange vor den ersten schriftlichen Nachweisen, wurden Mittel erfunden, die die Fähigkeiten der frühen Menschen erweiterten – beispielsweise Hacken, Schneiden, Hebeln, Speichern, Sprechen und Hämmern. In Ermangelung von Nachweisen haben Regisseure diese Momente nachempfunden. Stanley Kubrick zeigt uns beispielsweise in 2001- Odyssee im Weltraum, wie der erste Hammer entdeckt wurde. Die meisten Werkzeuge haben sich über die Jahrtausende verschiedenartig vervollkommnet. Heute haben wir darüber hinaus neue Formen von Werkzeugen – Methoden und Verfahren. Für alle ist der Hammer die ideale Metapher.

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Werkzeuge haben die folgenden Eigenschaften, die am Beispiel eines Hammers deutlich werden.

  • Funktion
    Jedes Werkzeug erfüllt eine bestimmte Aufgabe. Der Hammer nutzt den Stiel, um dem schweren Kopf Schwung zu verleihen und dabei die entstehende Energie an einem bestimmten Punkt zu bündeln. Dadurch kann etwas bearbeitet, geglättet, verformt, hineingedrückt oder einfach zerstört werden. Die umfassende Kenntnis der Funktionen eines Werkzeugs ermöglicht dessen sinnvollen Einsatz.
  • Konkrete Anwendungsfälle
    Häufig nutzt man einen Hammer, um Nägel in eine Wand oder Holz zu schlagen. Spezialisten formen mit einem Meißel Steine. Heißes Eisen lässt sich damit beim Schmieden in Form bringen. Ein Arzt prüft mit leichten Schlägen die Reflexe eines Patienten. Der Hammer kann auch genutzt werden, um etwas zu zerkleinern. Untypische Anwendungen sind symbolisch-rituelle Verwendungen, wie der Richterhammer, der Auktionshammer oder der Grundsteinhammer. Durch den rituellen Einsatz wird ein bestimmter Vorgang beschlossen. Die Nutzung in möglichst vielen Anwendungsfällen steigert die Wirtschaftlichkeit des Werkzeugs.
  • Übung macht den Meister
    Der Einsatz eines Hammers erfordert eine regelmäßige Praxis. Der erste Nagel, an dem man sich versucht, erfüllt oft nicht seinen Zweck, da wir ihn nicht richtig treffen und er dadurch verbogen wird. Der geübte Nutzer kann mit entsprechendem Schwung, Nägel mit einer geringen Anzahl von Schlägen einschlagen. Bildhauer holen mit einem Meißel die fantastischsten Formen aus einem Stein. Es reicht nicht, das Werkzeug zu besitzen. Man muss es immer wieder anwenden, um sich durch die Übung sein komplettes Potenzial zu erschließen.
  • Skalierbar
    Die Aufgabe lässt sich anpassen an die erforderlichen Anwendungsfälle. Ein kleiner Hammer hilft dem Uhrmacher bei der Reparatur einer Uhr. Ein größerer Hammer treibt den Nagel in Holz. Ein Vorschlaghammer reißt Wände ein. Ein Presslufthammer bricht den Straßenbelag auf. Die Möglichkeiten den Zweck eines Werkzeugs an verschiedene Fälle anzupassen, liefert immer neue Einsatzfelder.
  • Automatisierbar
    Während die Energie lange Zeit abhängig war von der Kraft des Nutzers, erweitern neue technische Ansätze die Einsatzfelder. So können auch ungeübte mit einem Druckluftnagler Nägel einschlagen. Drucklufthämmer lösen den herkömmlichen Meißel ab. Der Abbruchhammer eines Baggers ist in der Lage ganze Häuser abzureißen. Werkzeuge haben oft die Fähigkeit ihre Funktionen zu automatisieren.

Der regelmäßige Einsatz von Werkzeugen und die damit einhergehende Übung führen leider auch dazu, dass der Nutzer eine verzerrte und befangene Sicht entwickelt. Die derartig geprägten Anwender eines Hammers sehen mit der Zeit überall Nägel, die eingeschlagen werden müssen.

Fazit: Der Hammer ist das ideale Beispiel für ein Werkzeug. Es zeigt die relevanten Aspekte, die auch für heutige Methoden und Verfahren gelten. Mit dem Bewusstsein dieser Aspekte können die heutigen Werkzeuge viel wirksamer eingesetzt werden.

The hammer – the ideal metaphor for methods and procedures

The invention of the first tools is hidden in the invisible past. A long time before the first written evidence, means were invented that extended the capabilities of the early humans – for example chopping, cutting, levering, speaking and hammering. In the absence of evidence, film directors had recreated these moments. Stanley Kubrick demonstrated for instance in 2001 – Space Odyssey, how the first hammer was discovered. Most of the tools were perfected differently within thousands of years. Today we have new forms of tools beyond those – methods and procedures. For all these tools, the hammer is the ideal metaphor.

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Tools have the following features that become apparent with the example of a hammer.

  • Function
    Every tool fulfills a certain task. The hammer takes effect with its handle, in order to create momentum to the heavy head and to concentrate thereby the developing energy at a certain point. That way something can be processed, smoothed, deformed, pressed in or simply destroyed. The comprehensive knowledge of the tool functions enables its meaningful use.
  • Specific usages
    One uses a hammer frequently to drive nails into a wall or wood. Specialists form stones with a chisel. Hot iron can be brought into a form with it when forging. A physician checks the reflexes of a patient with light impacts. The hammer can also be used to break something into pieces. Atypical applications are symbolic-ritual uses, like the judge hammer, the auction hammer or the foundation-stone hammer. With the ritual use a certain procedure is concluded. The use in as many as possible use cases increases the tool efficiency.
  • Practice makes perfect
    The use of a hammer requires a regular practice. The first nail that one tries, often does not function as desired, because we do not hit it correctly and it bents thereby. The experienced user hits nails with the appropriate momentum and a small number of strikes. Sculptors get the most fantastic forms from a stone with a chisel. It is not enough to possess the tool. One must use it again and again, in order to develop its complete potential with the exercise.
  • Scalable
    The task can be adapted to the required applications. A small hammer helps the watchmaker repairing a clock. A larger hammer drives the nail into wood. A sledge hammer tears down walls. A pneumatic hammer breaks the road surface. The possibilities to adapt the purpose of a tool to different cases, creates continuously new fields of application.
  • Automatable
    While the energy depended a long time on the strength of the user, new technical approaches extend the fields of application. Thus, also less experienced people can place nails with a nail gun. Pneumatic hammers replace the conventional chisel. The sledge hammer of an excavator is able to torn down houses. Tools have often the ability to automate their functions.

The regular use of tools and the accompanying exercise lead unfortunately often to the fact that the user develops a distorted and biased view. These coined hammer users see nails everywhere that must be placed.

Bottom line: The hammer is the ideal example for a tool. It shows the relevant aspects that are also valid for today’s methods and procedures. With the understanding of these aspects, today’s tools can be used much more effectively.