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Farbe – das dritte Tor in den Kopf des Publikums

Hinweis! Dieser Text entfaltet seine volle Wirkung nur in Farbe.

Farben sind eine mittelbare, persönliche Erlebniswelt. Abhängig von der Lichtquelle und ihrer Wellenlänge strahlen die Oberflächen in unerwarteten Farbtönen zurück. Blaues Licht lässt blau, rotes Licht rot, und gelbes Licht lässt gelb verschwinden. Die unbewusste Verarbeitung der Farben führt manchmal zu überraschenden Effekten.

Erleben Sie den Unterschied.

  • Lesen Sie laut den Abschnitt 1 in der Abbildung!
    Der Text lässt sich üblicherweise flüssig lesen.
  • Machen Sie einen zweiten Versuch mit Abschnitt 2!
    Obwohl die Texte die gleiche Länge haben, ist etwas anders. Wenn Sie den Unterschied nicht bemerken, lesen Sie die beiden Sätze erneut und achten Sie auf die benötigte Zeit.
  • Abschließend lesen Sie die Worte in Abschnitt 3 laut vor!

Da wir die wahrgenommenen Farben unbewusst in einem anderen Bereich verarbeiten als die bewussten Gedanken, haben Sie vielleicht einige Irritationen bemerkt – z. B. ein stockender Lesefluss.

Der Einfluss der Farbe findet unentwegt statt – bei jeder Lektüre, bei jedem Bild, bei jedem Film, also bei jedem Artefakt. Aus diesem Grund macht es Sinn sich diese Effekte bewusst zu machen. Die folgenden Farben sind Grundfarben, die sich nicht aus dem Mischen von Farben ergeben, wie beispielsweise Grün sich aus der Mischung von Blau und Gelb ergibt 😉
(Achtung!  Das Folgende gilt für Viele, aber nicht für Alle.)

  • Rot
    Rot ist eine energiereiche Farbe – im positiven und negativen Sinn. Sie erzeugt Aufmerksamkeit und stimuliert. Für viele wirkt sie anziehend, weckt Begierde und Leidenschaft und wird normalerweise der Liebe zugeschrieben. Gleichzeitig steht sie für Aggressivität, Gefahr und das Verbotene.
    Rot bietet sich überall dort an, wo Aufmerksamkeit geweckt werden soll – als Hinweis oder Warnung.
  • Gelb
    Gelb ist eine beunruhigende Farbe – mit positiver und negativer Symbolwirkung. Sie verstärkt einerseits eine optimistische Stimmung, fördert die Kreativität und bereitet Vergnügen. Andererseits repräsentiert sie Eifersucht und Neid, Gift und Galle. Traditionell wurden Geächtete mit gelben Zeichen versehen, wie z.B. dem Judenstern.
    Gelb bietet sich in einem angenehmen, lebensbejahenden Umfeld an. In einem nicht so positiven Zusammenhang wirkt es aufdringlich.
  • Blau
    Blau ist die beliebteste Farbe in Deutschland, obwohl sie nicht sehr emotional wirkt. Sie schafft durch ihre Sachlichkeit Vertrauen, Zuverlässigkeit und Stärke – Geschäftsbilder sind überwiegend bläulich. Gleichzeitig schafft blau Distanz durch ihre coole Gefühllosigkeit.
    Blau bietet sich dann an, wenn Kompetenz, Verlässlichkeit und Gelassenheit vermittelt werden sollen.

Fazit: Die Farbe betritt den Kopf des Publikums quasi durch die Hintertür. Die Einzelnen bemerken nicht, dass sie über den Farbsinn zusätzliche Botschaften empfangen. Die beschriebenen Effekte werden nicht bei allen gleich stark auftreten oder manchmal sogar ganz anders – vor allem in anderen Regionen der Welt. Mit den obigen Beispielen konnten Sie die normalerweise unbewussten Wirkungen erleben. Die drei Grundfarben treten selten in ihrer Reinform auf und unsere Farbempfindung kann variieren. Daher ist es nicht möglich, eine zuverlässige Programmierrichtlinie für die Gestaltung von Inhalten zu definieren. Allerdings sollte man bestimmte Fettnäpfe vermeiden (z. B. Rot für einen Call to Act), um seine Botschaft nicht zu unterminieren. Schließlich sind Farben das dritte Tor in den Kopf des Publikums.

Den Kopf in den Sand stecken bringt nur Nachteile

Große Gruppen werden geprägt von den Führungspersönlichkeiten, die formell oder informell das Kommando haben. Die Vorbildfunktion der Leiter bestimmt das Verhalten der Mitglieder auf allen Ebenen. Dabei werden gute, aber leider auch schlechte Angewohnheiten weitergegeben und unbedacht wiederverwendet. Die Entschlossenheit, die Bereitschaft zu Risiko und Offenheit sind nur einige positive Eigenschaften, die eine Unternehmung fit machen für unvorhergesehene Ereignisse. In Zeiten, in denen Fehlerfreiheit wichtiger ist als entschiedenes Handeln, entwickeln die Mitarbeiter passive Vorgehensweisen, die verhindern, dass sie durch zu viele Pannen auffallen. Neben dem Aussitzen, dem Drumherumreden und der unkritischen Erfüllung von Aufgaben, scheint das ‚den Kopf in den Sand stecken‘ einen Ausweg zu versprechen. Dabei bringt es nur Nachteile.

kopfindensand

Nach dem Motto „Keiner sieht, was ich nicht sehe“ retten sich die Entscheider schnell in ihre eigene Vorstellungswelt, ohne auf die Zeichen der Umwelt zu achten. Der bessere Ansatz ist die aufmerksame Beobachtung der Umwelt durch folgende Maßnahmen.

  • Nutzen Sie die Beiträge von Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern und Anderen!
    Die Vorschläge, die das Umfeld liefert, bieten häufig Lösungen für den überwiegenden Teil der Schwierigkeiten. Um diese Schätze an Vorschlägen zu heben, braucht es nichts weiter, als die Fähigkeit hinzuhören. Formal können Ideenbörsen oder ein betriebliches Vorschlagswesen webbasiert mit wenig Aufwand installiert und ausgewertet werden.
  • Ermitteln Sie die Schwächen und die Risiken pro-aktiv!
    Sobald die Mitarbeiter annehmen, dass die Frage nach möglichen Komplikationen erst die Unannehmlichkeiten schafft, ist vorausschauende Vermeidung von Ärger nicht mehr möglich. Dabei liefern Werkzeuge wie SWOT, die Betrachtung von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, gute Ergebnisse, um Hindernissen aus dem Weg zu gehen.
  • Nutzen Sie Gelegenheiten!
    Die besagte Münze, die auf der Straße liegt, muss natürlich gesehen werden, um sie aufzuheben. In ähnlicher Weise ist es wichtig die Augen offen zu halten nach Gelegenheiten, die einem das eine oder andere Problem aus dem Weg schaffen. Mit einem entsprechenden Plan-Radar lassen sich Möglichkeiten frühzeitig erkennen.
  • Kultivieren Sie Fernsicht!
    Die Zukunft zeigt sich erst, wenn sie Gegenwart wird. Da sie jedoch meistens auf den bestehenden Aspekten aufbaut, können Sie Szenarios entwickeln, die sich aus den verfügbaren Erkenntnissen ableiten. Die Konsequenzen, die aus diesen Sichten erkennbar werden, verbessern in jedem Fall Ihre Fähigkeit auf die Zukunft angemessen zu reagieren. Die gemeinsame Entwicklung und die Verbreitung der Szenarien stärken die Zusammenarbeit.
  • Fördern Sie Entscheidungsfreude!
    Solange Fehler nicht als wertvolle Erfahrungen angesehen werden, ist es schwierig, auf der Grundlage von entschlussfreudigen Mitarbeitern, langfristige Agilität zu erhalten. In zentralistischen Firmen, wie man sie beispielsweise im Mittleren Osten findet, unterschreibt der Chef persönlich jeden noch so kleinen Vorgang. Es ist sicher besser die eingeführten Hierarchien so zu nutzen, dass die zuständige Ebene die Entscheidungen trifft. Im Fehlerfall sollte niemand die Angst haben müssen, dass neben den eigentlichen Schwierigkeiten, noch zusätzliche Bestrafungen erfolgen.

Fazit: Den Kopf in den Sand zu stecken bringt nur Nachteile – für das Unternehmen. Aus diesem Grund braucht es ein Umfeld, dass Fehler toleriert und dem Unternehmergeist der Mitarbeiter Ellenbogenfreiheit verschafft. Schwierige Entscheidungen im Interesse des Unternehmens sollten schnell und bestimmend getroffen werden. Wer die Augen vor der Wirklichkeit verschließt, ist störender Sand im Getriebe.