Schlagwort-Archive: PO

Mit PO Potenziale entdecken

In digitalen Zeiten sind sich nicht viele bewusst, wie beschränkt zweiwertige Wahlmöglichkeiten sind. Dabei spielt sich die analoge Wirklichkeit zwischen den beiden Polen eins und null ab. Wie stark diese Denke bis in die letzte Pore hinein wirkt, zeigt das westliche Wertesystem. Sie pendeln zwischen gut und böse; zwischen richtig und falsch; zwischen schwarz und weiß. Dass der Bereich dazwischen eine unermessliche Anzahl von Alternativen beinhaltet, scheint nicht immer klar zu sein. Der riesige Graubereich wird ignoriert. Dabei gibt es schon lange einen Ausweg aus der Zwickmühle von Ja und Nein – indem man mit PO Potenziale entdeckt.

Edward de Bono hat den Begriff bereits in den Siebzigern geprägt und ausführlich erläutert. Und trotzdem scheint er an dem Alltag vorbei geschlittert zu sein. Aus diesem Grund hier mal ein paar Einsatzmöglichkeiten für PO.

  • Unmögliches nutzen
    In einer Alternative, die aus guten Gründen abzulehnen ist, steckt weit mehr als das, was dagegen spricht. So wie alles stets zwei Seiten hat, so steckt in jeder Ablehnung zusätzliches Potenzial für weitere Lösungen. Anstelle mit dem klassischen Nein das weitere Nachdenken zu unterdrücken, verhindert der Einsatz von PO, dass der Denkprozess vorzeitig abgebrochen wird. Die Assoziationen, die mit der negativen Alternative verbunden sind, können weiter genutzt werden. Ein gutes Beispiel bieten Post-its. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines nicht klebenden Klebers hätte mit einem Nein ablösbare Notizzettel und Papiere in jeder Größe verhindert. PO schafft die Freiheit weiter mit einem Gedanken zu spielen, anstelle einen Vorschlag mit einem Nein sofort zu begraben. Die Menge an Lösungen, die dadurch verhindert werden, ist unendlich groß. PO hilft dabei, das Nein umzupolen.
  • Unsinniges nutzen
    Eine große Herausforderung ist die Beschäftigung mit offensichtlich unsinnigen Zusammenhängen. Dabei liegen genau hier die Potenziale für völlig neue Lösungen. Nehmen wir uns als Beispiel den aktuellen Trend der Agilität in bürokratischen Unternehmen. Wie durchbricht man das Beharrungsvermögen der Beteiligten? Nehmen Sie sich einen beliebigen Gegenstand, der in Ihrer Reichweite liegt. Bringen Sie Agilität mit dem Gegenstand in Verbindung! Überwinden Sie das Unverständnis des ersten Moments. Lehnen Sie den Zusammenhang nicht a priori ab! Mit PO treten Sie einen Schritt zurück und betrachten die beiden Sachverhalte mit frischem Blick. Wenn Sie Ihren Widerstand schon überwunden haben, erzeugen Sie bereits unerwartete Zusammenhänge. Übertragen Sie Ihre Einsichten aus den Verknüpfungen, die Sie gefunden haben. Was immer es ist, wird die Einführung der Agilität möglich machen. PO ist der Brennstoff, der es schafft, Undenkbares zu durchdenken.
  • Machbares weiterentwickeln
    Hat man das Richtige gefunden, bremst die spontane Freude über das Heureka das weitere Durchkneten des Gedanken. Dabei steckt auch in etwas Gutem immer noch mehr. Auch die beste Lösung steht in enger Verbindung mit weiteren Lösungen. Die Tendenz den Gedankenfluss zu unterbrechen ist die größte Hürde für mehr. Dabei könnte man mit weiterem Tüfteln zu besseren oder sogar zu völlig neuen Lösungen kommen. Hat man beispielsweise aus einer Orange den gesamten Saft herausgepresst, könnte man verleitet sein, die Schale wegzuwerfen. Dabei enthält die Schale Wirkstoffe, die bei Atemwegsbeschwerden, Hautproblemen und einem erhöhten Cholesterinspiegel helfen. Damit wird der bereits positive Effekt des Vitamin Cs durch die Fortsetzung der Nutzung des bereits guten Ergebnisses möglich. PO potenziert ein bereits wirkungsvolles Ergebnis.

Fazit: PO eröffnet die Welt der Möglichkeiten. Es hilft dabei, dem ersten Impuls nicht nachzugeben und den ergiebigen Gedankenfluss zu unterbrechen, indem man sich keine weiteren Gedanken macht. Ein negatives Ergebnis wird durch Ablehnung nicht ausreichend ausgeschöpft, obwohl es die Grundlage für weitere Ideen bietet. Das zufällige Verknüpfen von völlig widersinnigen Aspekten kann zu ganz neuen Inspirationen führen. Selbst d positive Lösung lässt sich vervielfachen, indem man sie trotz ihrer guten Ergebnisse weiter durchdenkt. PO ist das fehlende Glied in den Ja-Nein-Kulturen für einen offenen Umgang mit den unendlich vielen Chancen, die es zu entdecken gäbe. Nicht mehr Hopp oder Top. Ab jetzt öfter mal mit PO Potenziale entdecken.

Explore with PO potentials

In digital times, not many people are aware of how limited bivalent choices are. Even though the analogue reality takes place between the two poles of one and zero. The Western value system shows, how strongly this thinking affects every single pore. They oscillate between good and evil; between right and wrong; between black and white. The fact that the area in between contains an immeasurable number of alternatives does not always seem to be clear. The huge gray area is ignored. There is for a long time a way out of the dilemma of yes and no – by exploring with PO potentials.

Edward de Bono described the concept in detail already in the seventies. And yet, it seems to have slipped past everyday life. For this reason, here are a few possibilities for PO.

  • Use the impossible
    An alternative, which is to be rejected for good reasons, is far more than what speaks against it. Just as everything always has two sides, there is in every rejection additional potential for further solutions. Instead of using the classic No to suppress further reflection, the application of PO prevents to terminate the thought process prematurely. The associations attached with the negative alternative can be further used. Good examples are Post-its. The question of the meaningfulness of an adhesive which does not adhere would have been prevented removable notes and papers of any size. PO creates the freedom to continue toying with a thought, instead of immediately burying a proposal with a No. The number of solutions that is prevented is infinitely great. PO helps to rephrase the No.
  • Use the nonsense
    A major challenge is dealing with obviously absurd connections. The potential for completely new solutions can be found exactly here. Let us take the current trend of agility in bureaucratic companies as an example. How do you disrupt the inertia of the participants? Take an object that is within your reach. Connect agility with the object! Overcome the incomprehension of the first moment. Do not reject the context a priori! Use PO to step back and look at the two facts with a fresh look. If you have already overcome your resistance, you are already creating unexpected connections. Transfer your insights from the links that you’ve found. Whatever it is, it will make the introduction of agility more likely. PO is the fuel that enables to think the unthinkable.
  • Further develop feasible
    If you found the right thing, the spontaneous joy of the Eureka slows down the further kneading of the thought. And there is always more in something good. The best solution is always connected to further alternatives. The tendency to interrupt the flow of thought is the greatest hurdle for more. This could lead with additional tinkering to further or even completely new solutions. If, for example, the complete juice was pressed out of an orange, one might be tempted to throw away the skin. Although it contains active ingredients that help with respiratory problems, skin problems and an increased cholesterol level. This will enable further use of the already positive effect of the vitamin C. PO increases an already effective result.

Bottom line: PO opens up the world of possibilities. It helps not to give in to the first impulse, and to interrupt the productive flow of thought by not making any further thinking. A negative result is not sufficiently exhausted by rejection, although it provides the basis for further ideas. The accidental linking of completely absurd aspects can lead to entirely new inspirations. Even the positive solution can be multiplied by continuing thinking about it, despite its good results. PO is the missing link in yes-no cultures for an open approach to the endless opportunities that could be discovered. No more $ale of the century. From now on, more often exploring with Po potentials.