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Künstliche Intelligenz schreibt über Künstliche Intelligenz

Ich kann nicht widerstehen, ein Beispiel der aktuellen Leistungsfähigkeit von OpenAI ChatGPT zu zeigen. Die Lesenden können selbst entscheiden, wie gut oder unzureichend die Möglichkeiten zur Zeit noch sind. Die nachfolgenden 416 kursiven Worte hat das Programm in Englisch generiert.

Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren einen langen Weg zurückgelegt, und eine der aufregendsten Entwicklungen ist die Fähigkeit von Maschinen, geschriebene Inhalte zu generieren. Dies hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Informationen online erstellen und konsumieren, zu revolutionieren, wirft aber auch Fragen zur Rolle der menschlichen Kreativität und der Qualität von KI-generierten Inhalten auf.

KI-generierte Blogbeiträge werden von Algorithmen erstellt, die die Verarbeitung natürlicher Sprache verwenden, um Text basierend auf einer Reihe von Parametern oder Dateneingaben zu analysieren und zu generieren. Diese Eingaben können alles umfassen, von historischen Daten zur Leistung von Blogposts bis hin zu Informationen über die beabsichtigte Zielgruppe und das Thema.

Einer der wichtigsten Vorteile der Verwendung von KI zur Generierung von Blog-Inhalten ist die Fähigkeit, Inhalte schnell und effizient zu erstellen. Dies kann besonders nützlich für Unternehmen oder Einzelpersonen sein, die regelmäßig eine große Menge an Inhalten erstellen müssen. Mit KI-generierten Inhalten ist es möglich, Blog-Beiträge in wenigen Minuten, statt in Stunden oder Tagen zu erstellen.

Ein weiterer Vorteil der Verwendung von KI für die Erstellung von Bloginhalten ist das Potenzial für erhöhte Genauigkeit und Relevanz. KI-Algorithmen können riesige Datenmengen analysieren, um die relevantesten und nützlichsten Informationen für eine bestimmte Zielgruppe oder ein bestimmtes Thema zu ermitteln. Dies kann dazu beitragen, dass Blog-Beiträge informativer und ansprechender für die Leser sind.

Es gibt jedoch auch einige potenzielle Nachteile bei der Verwendung von KI-generierten Inhalten. Eines der wichtigsten Anliegen ist die Qualität der produzierten Inhalte. Während KI-Algorithmen sehr genau und effizient sein können, fehlt ihnen möglicherweise die Kreativität und Nuance, die menschliche Autoren in ihre Arbeit einbringen. Dies könnte zu Inhalten führen, die formelhaft, sich wiederholend oder nicht ansprechend sind.

Ein weiteres Problem ist das Potenzial für Verzerrungen oder Ungenauigkeiten in KI-generierten Inhalten. Algorithmen sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wurden, und wenn diese Daten voreingenommen oder unvollständig sind, kann dies zu Inhalten führen, die ebenfalls voreingenommen oder ungenau sind.

Trotz dieser potenziellen Nachteile lässt sich das Potenzial von KI-generierten Blog-Posts nicht leugnen, die Art und Weise, wie wir Online-Inhalte erstellen und konsumieren, zu revolutionieren. Da die Technologie weiter voranschreitet, sehen wir möglicherweise, dass sich immer mehr Unternehmen und Einzelpersonen für ihre Anforderungen an die Erstellung von Inhalten an KI wenden.

Letztendlich liegt der Schlüssel zu erfolgreichen KI-generierten Inhalten darin, die richtige Balance zwischen Effizienz, Genauigkeit und Kreativität zu finden. Indem wir die Stärken von Mensch und Maschine nutzen, können wir Inhalte erstellen, die informativ, ansprechend und relevant für unser Publikum sind.

Fazit: Schreiben Sie einen eigenen Text über künstliche Intelligenz, die über künstliche Intelligenz schreibt, um Ihren Text mit dem generierten zu vergleichen. Für viele wird der generierte Text eine zufriedenstellende Beschreibung des Themas sein – es geht sehr schnell, der Inhalt ist ok und das Wording ist akzeptabel. Achtung! Der obige Text wurde noch nicht überarbeitet. In jedem Fall kann ein generierter Text als schneller Einstieg in einen Blogbeitrag dienen. Mit der entsprechenden Bearbeitung erhält ein solcher Text zusätzliche Qualitäten und vor allem die fehlende persönliche Note. Es ist eine gute Alternative für alle, denen kreative Schreiber fehlen.

P.S.: Bei allem aktuellen Hype sollte jedem bewusst sein, dass es nicht um das Aneinanderreihen von Buchstaben geht, sondern um die Vermittlung Ihrer Botschaften. Sie müssen Ihren Absichten entsprechen und vom Empfänger gelesen werden. Die neuen Möglichkeiten erhöhen die bereits bestehende Informationsflut. Und wenn niemand den Inhalt liest, ist die beste Generation sinnlos.

Schreiben, um des Schreibens willen

Nach vier Jahren regelmäßigen Schreibens ist dieser Beitrag der Zweihundertste in Deutsch. Zu diesem Anlass denke ich verbal über das Schreiben nach. Der Schwung ist bisher nicht abgeebbt. Die Inhalte liefern eigentlich keine revolutionär neuen Aspekte zu den Themen Kommunikation, Management, Changemanagement, Bedeutungs­gestaltung, Governance, Strategie (die Reihenfolge entspricht der Häufigkeit der Artikel). Und trotzdem bieten sie neue Sichtweisen. Manche Themen entwickeln sich zu einer Serie, wie z.B. die ideale Metapher. Andere folgen tagesaktuellen Schlagzeilen. Ich sinne dieses Mal darüber, aus welchen Gründen der Schwung nicht aufhört.

Schreiben nutzt die gleichen Worte wie das Sprechen. Trotzdem ist das Schreiben eine bewusstere Auseinandersetzung mit dem Thema. Durch tonales Ausatmen bilden sich Worte, die, wenn sie ein Ohr nicht erreichen, ungehört verpuffen. Geschriebenes bleibt. Warum aber schreiben, wenn das beschriebene Rad bereits rund ist?

  • Aus einem Mitteilungsbedürfnis
    Der Mensch spricht seit ca. 100.000 Jahren und heutzutage durchschnittlich 16.000 Worte täglich. Dass der Austausch von Worten eine wichtige Voraussetzung für das gesellschaftliche Miteinander darstellt, erkennt man an der kulturellen Prägung einzelner Regionen der Welt sowie an deren Verschiedenheit. Wichtige Bedeutungsträger waren und sind Religionen. Dies erkennt man an dem westlichen Ansatz die Welt in Gut und Böse, Richtig und Falsch einzuteilen oder an der Ausgeglichenheit des Yin und Yang im Osten. Getrieben wurden die Entwicklungen von dem natürlichen Bedürfnis sich mitzuteilen – zuerst mündlich, seit 5.000 Jahren handschriftlich und seit Jahrhunderten gedruckt. Geschriebenes bleibt länger erhalten, auch wenn sich der Schriftträger hier mit der Zeit auflöst – Papier sehr schnell, Pergament langsamer und Stein scheinbar gar nicht. Lassen wir uns überraschen, wie lange das Internet die Beiträge bereitstellt..
  • Sachverhalte beschreiben
    Die Inhalte, die transportiert werden, reichen von wirtschaftlicher Buchhaltung, über sakrale und politische Texte bis hin zu heutiger Literatur. Bei aller Vielfalt der Worte bleiben bestimmte Bereiche dem Schreiben verwehrt. Gefühle und abstrakte Gedanken lassen sich nur umschreiben, ohne das Eigentliche ausdrücken zu können. So wie Wittgenstein es auf den Punkt gebracht hat: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“. Gerade diese Bereiche sind es, die nach einer weiteren Ausformulierung schreien. Abstrakte Themen haben kein greifbares Dasein und existieren deshalb nur im Bewusstsein der Einzelnen. Was sie daraus machen, lässt sich nicht ermitteln, da die inneren Gedanken für Andere nicht erreichbar sind. Das ist ein Grund, warum bestimmte Sachverhalte immer wieder beschrieben und so zu einer druckbaren Version werden, über die man trefflich wiederholt sprechen kann.
  • Passende Worte finden
    Schreiben hat den Vorteil, dass ein Gedankengang, der in Worte gefasst vorliegt, verbessert werden kann. Theoretisch ist der richtige Moment für die Korrektur dann gekommen, wenn es etwas Druckbares gibt. Dabei bremst die sofortige Umformulierung eines Satzes den Schreibfluss, weil man in eine unendliche Schleife der Berichtigung geraten kann. Es ist fruchtbarer einen längeren Text hintereinander zu erfassen, für eine bestimmte Zeit liegen zu lassen, um ihn danach zu überarbeiten. Es fallen einem dann Teile auf, die nicht zu dem eigentlichen Thema passen. Worte fallen einem auf, die fehl am Platz sind, zu abstrakt oder die sich zu häufig wiederholen. Gleichzeitig liegt der Reiz auch in der Bildung von Worten, die in einem normalen Wörterbuch nicht zu finden sind. Oberstes Ziel ist es, wenige und gleichzeitig einfache Worte so anzuordnen, dass sie der gewünschten Absicht am nächsten kommen. Als Folge sind nebeneinander mehrere Texte in Vorbereitung. Sobald der richtige Gehalt erreicht ist, werden sie abgeschlossen.
  • Passende Bilder finden
    Dies gilt in einem doppelten Sinn. Einerseits sollen die Inhalte mithilfe von übertragenen Verbildlichungen illustriert werden. Die Suche nach einer sinnvollen Gliederung des Themas, nach Analogien und Metaphern ist ein wichtiges Element des Schreibens. Andererseits besteht jeder Blogbeitrag aus einer gescrippelten Strichzeichnung. Da Worte nur einen Teil der Absicht ausdrücken können, ist das Bild eine weitere Möglichkeit den Zweck sichtbar werden zu lassen. Das Schreiben beginnt erst, wenn das Bild vorliegt. Es schafft den Rahmen und stellt immer wieder sicher, dass der ursprüngliche Zweck nicht verloren geht. Bei den Bildern kann es sich um realitätsnahe Abbildungen des Themas oder um metaphorische Visualisierungen handeln. Ganz selten ergeben sich Widersprüche zwischen Text und Bild. Wenn doch, dann erfolgt meistens die Überarbeitung des Bildes. Der Gesamtprozess des Schreibens besteht immer aus beiden Teilen: dem Visualisieren und dem Schreiben.
  • Englisch praktizieren
    Alle Blogbeiträge werden sofort zweisprachig entwickelt. Neben der Tatsache, dass sich dadurch die Reichweite der potenziellen Leserschaft erhöht, ist ein wichtiger Grund die Texte besser zu machen. Sobald der Text in Deutsch vorliegt, wird er ins Englische übertragen. Dabei zeigen sich ungewollt missverständliche Passagen im deutschen Text. Die zwei Texte, Deutsch und Englisch, werden schließlich aufeinander und auf die ursprüngliche Absicht hin angepasst. Das riesige Vokabular des Englischen macht einem hie und da fehlende Worte im Deutschen bewusst – und vice versa. Bemerkenswert ist dabei, dass sich die Bedeutung aus dem Unterbewusstsein meldet, solange die Formulierung noch nicht so ist, wie sie sein sollte. Die zweisprachige Bearbeitung der Texte hat sich für beide Sprachen bewährt, da der aktive Wortschatz von beiden erweitert wird.
  • Die Vergänglichkeit der Zeit austricksen
    Wie oben beschrieben löst sich Gesagtes in Luft auf, manchmal ungehört oder unverstanden. Es sind jedoch auch die Gedanken, die kurz auftauchen und dann wieder in der Latenz verschwinden, soweit man sie nicht aufschreibt. Ansonsten werden sie nur sichtbar, wenn ein entsprechender Reiz die jeweilige Gehirnregion anregt und den Gedanken ins Bewusstsein zurückholt. Ein Gegenmittel ist das Schreiben. Eine geschickte Formulierung, ein schlüssiger Gedankengang oder ein Heureka, das ein seit Langem schwelendes Enigma zur Lösung bringt, könnten ansonsten verloren gehen. Manchmal steht einem im Schlaf plötzlich die Lösung vor Augen. Schnell das Licht angeknipst, den Block gegriffen und … Mist, wo ist denn der Stift. Ohne Notizen wäre die Idee am nächsten Tag weg. Das Gleiche gilt für jeden Blogartikel. Ich erinnere mich zwar nicht mehr, was es war, aber den Sachverhalt habe ich bereits einmal in Worte gefasst. Und dann ist noch die Tatsache, dass bis heute Inhalte auf die Lektüre warten – mittlerweile seit vier Jahren. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, eigene Gedanken länger zu vermitteln, als man sie erzählen könnte.
  • Fruchtbare Routine
    Ein wichtiges Element des Schreibens ist die Routine, die es braucht, um immer wieder zu neuen Texten zu kommen. Unbestritten hilft die richtige Stimmung beim Schreiben. Manchmal lohnt es sich, auch mal auf den inneren Widerstand zu achten und nichts zu erzwingen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man dem Impuls nachgibt und aus dem Rhythmus kommt. In diesem Fall ist es ein Beitrag pro Woche. Im Sinne des steten Tropfens, der den Stein höhlt, bringt die Disziplin nach einer bestimmten Zeit viele Gedanken ins Netz und aufs Papier. Zusätzlich bietet die wochenendliche Routine einen meditativen Aspekt sowie Futter für die eigene Zufriedenheit. Und natürlich verbessert die Schreibpraxis die alltägliche Erzeugung von Inhalten – sei es in Berichten, Broschüren oder selbst in Powerpoints.

Fazit: Dieser Text ist ein gutes Beispiel für die letzten einhundertneunundneunzig Blogbeiträge. Das Thema war gefunden, das Bild gescribbelt und schließlich entwickelten sich die Struktur und die Formulierungen. In diesem Fall sind es Gründe für das Schreiben: Mitteilungsbedürfnis, Sachverhalte beschreiben, passende Worte und Bilder, Englisch praktizieren, die Vergänglichkeit austricksen und die fruchtbare Routine. Ob diese Gründe zu schreiben für alle gelten oder einfach nur für mich, liegt in der Sicht des Betrachters. Für mich reicht es, um erst mal weiter zu machen. Je mehr Seiten entstehen, desto mehr wird gelesen. Vielleicht ist ein weiterer Grund diese Routine fortzusetzen auch Schreiben, um des Schreibens willen.