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Wenn das Rauschen nicht nicht wahrgenommen wird

Das Dilemma mit der PR ist die Art und Weise, wie Publikationen genutzt werden, um die öffentliche Meinung bewusst mithilfe von Methoden zu beeinflussen, die von der Propaganda übernommen wurden, z. B. das Ausblenden des Kontextes, neue Wortschöpfungen oder Übertreibungen. Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts wurden diese wirkungsvollen Praktiken missbraucht. Diese Verbrechen werfen einen Schatten auf alle heutigen PR-Anstrengungen. Der Dünkel, der auf allen Maßnahmen zur besseren Vermittlung von Botschaften liegt, verdeckt dabei die Tatsache, dass A L L E Botschaften I M M E R eine Wirkung bei der Zielgruppe auslösen. Jede Botschaft wird persönlich ausgelegt, egal, ob sie bewusst zugeschnitten wurde, um zu manipulieren, oder ob sie einfach eine unbeabsichtigte Wirkung erzeugt. Die Unmenge an Information erzeugt heute ein Rauschen, dem man nicht entgehen kann.

Fatalerweise können auch nicht bewusst gestaltete Botschaften eine Wirkung erzielen, die sich im Extremfall gegen die eigentliche Botschaft wendet. Aus diesem Grund sind auch die größten Gegner von Meinungsmache in der Pflicht, sich um ihre Botschaften zu kümmern – oder für immer zu schweigen, d.h. keine Botschaften mehr zu senden. Die folgenden Punkte verbessern die beabsichtigte Wirkung.

  • Abträgliche Verzerrungen vermeiden
    Die Bedeutung entsteht im Kopf des Empfängers, indem die Botschaft mit den vorhandenen Vorstellungen im Bewusstsein in Einklang gebracht wird. Die Wortwahl spielt dabei eine wichtige Rolle, auch wenn sie nicht gewährleisten kann, dass die gewünschte Wirkung entsteht. Allerdings können Stigmaworte, die eine Botschaft mit unangenehmen Gefühlen aufladen, den Sinn vorhersehbar verdrehen.
    Veröffentlichungen aller Art sollten deshalb nach Bestandteilen durchsucht werden, die die Botschaft ungewollt verfälschen – z. B. kulturelle Vielfalt statt Multikulti; Verbundenheit statt Solidarität; Bereinigung statt Zerstörung.
  • Eigenen Sinn verstärken
    Gleichzeitig unterstreicht die geschickte Wortwahl eine Botschaft. Sie wirkt durch die Verknüpfung mit unterstützenden Gedanken. Einzelne Wörter können den Empfänger mit zuversichtlichen Inhalten versorgen, die die eigentliche Botschaft fördern.
    Aus diesem Grund sollten Veröffentlichungen mit passenden Metaphern und bestärkenden Wörtern unterstützt werden – z. B. Standortsicherung statt Arbeitsplatzabbau; Gestaltungsrahmen statt Begrenzung; unabhängig statt haftbar.
  • Alle Kanäle synchronisieren
    Botschaften können zusätzlich mit unterstützenden, multi-medialen Inhalten eingerahmt werden. Hierfür wird eine attraktive Gestaltung gewählt – ein angenehmer Font, gut lesbare Absätze, zuträgliche Visualisierungen in angenehmen Farben. Besonders visuelle Elemente bereiten Mitteilungen so vor, dass das Bewusstsein sich bereits vor dem eigentlichen Inhalt auf eine bestimmte Auslegung einstellt, die das Verständnis und die Akzeptanz erleichtert – beispielsweise durch die Tönung eines Bildes oder die Wahl eines angenehmen Blickwinkels, der positive Assoziationen auslöst. Im Falle von Ton- und Bewegtbildsendungen werden die Botschaften durch die Sprechweise sowie Musik und Klänge geprägt.
    Die Formate sollten so gewählt werden, dass die gewünschte Wirkung intensiviert wird – das Bild einer einsamen Bucht statt eines überfüllten Strandes; Gesunde statt Kranke; Wald statt Kahlschlag.
  • Feedback aufmerksam verarbeiten
    Mit dem Senden der Botschaft ist es noch nicht getan. Die Zielgruppe oder das Gegenüber liefern im Anschluss Rückmeldungen, an denen man erkennt, was und wie gut die Inhalte angekommen sind. Eine direkte Antwort ist dabei am leichtesten zu verarbeiten – Nein; So nicht; Ich bin nicht einverstanden. Auch indirektes Feedback lässt sich verstehen – Ja, aber …; Allerdings …; Und vor allem ….
    Darum sollten im Anschluss an eine Mitteilung die Empfangskanäle aufgemacht werden – Gelegenheiten für Gespräche und Kommentare bieten, z. B. On-/ Offline-Briefkästen, Online-Foren oder Workshops
  • Positive Formulierung ist klarer
    Die eigentliche Botschaft lässt sich ebenfalls schärfen, indem stets positive Aussagen genutzt werden. Ablehnende Aussagen und Generalisierungen sind ungenau, da nicht mitgeteilt wird, was man eigentlich möchte. – nicht: nicht, nie, immer, keiner, alle, nirgends, jemand, die Firma, der Staat, die Welt, das Leben usw.
    Aus diesem Grund sollten anschauliche Aussagen verwendet werden, um die Botschaft klarer zu machen – Wann genau? Wo? Mit wem? Wozu? Aus welchen Gründen?

Fazit: Sich bewusst mit seinen Botschaften zu beschäftigen, um der Zielgruppe das Verstehen zu erleichtern, ist eine Pflicht der Sender. Mitteilungen werden verbreitet, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Hierfür vermeidet man Verzerrungen, verstärkt die eigentliche Botschaft durch geschickte Aufbereitung, schöpft alle multi-medialen Möglichkeiten aus, hört und verarbeitet die Rückmeldungen der Zielgruppe sowie formuliert man Aussagen positiv. Der Wunsch diese Form der Beeinflussung zu meiden, um nicht in den Verdacht von Manipulation zu geraten, stellt die Kommunikationsmaßnahme an sich infrage. Es geht ja genau darum, seinen Standpunkt zu verdeutlichen und die Empfänger davon zu überzeugen. Wäre dies unethische PR, dann ist Kommunikation nicht mehr möglich. Es geht darum, seine aus eigener Sicht berechtigte Botschaft so vorzubereiten, dass sie die gewünschte Wirkung erzielt. Wenn das Rauschen nicht nicht wahrgenommen wird, ist es wichtig, den eigenen Standpunkt so einfach und klar wie möglich zu beschreiben.

When the noise is not not perceived

The dilemma with PR is the way in which publications are used to consciously affect public opinion with methods adopted from propaganda, e.g., context hiding, new word creations or exaggerations. At the beginning of the twentieth century these effective practices were abused. These crimes cast a shadow across nowadays PR efforts. The conceit that lies in all measures to better communication conceals the fact that A L L messages  A L W A Y S have an effect on the target group. Each message is interpreted personally, whether it has been consciously tailored to manipulate or whether it simply produces an unintended effect. The vast amount of information generates today a noise that cannot be avoided.

Fatally, even messages that are not consciously designed can have an effect that, in extreme cases, turns against the real message. For this reason, even the biggest adversaries of opinion-making are obliged to take care of their messages – or to remain silent forever, i.e. not to send any more messages. The following points ameliorate the intended effect.

  • Avoid harmful distortions
    The meaning arises in the mind of the recipient by harmonizing the message with the available ideas of the mind. The word choice plays an important role, even if it cannot guarantee that the desired effect will be achieved. However, stigma words that load a message with unpleasant emotions can predictably distort the meaning.
    Publications of all kinds should therefore be searched for elements that unintentionally distort the message – e.g. cultural diversity instead of multiculti; affiliation instead of solidarity; adjustment instead of destruction.
  • Reinforce the proper sense
    At the same time, the smart word choice underlines a message. It works through the linking with supporting thoughts. Individual words can provide the recipient with confident content that promotes the actual message.
    For this reason, publications should be supported with appropriate metaphors and encouraging words – e.g. location preservation instead of job cuts; design framework instead of boundary; autonomous instead of liable.
  • Synchronize all channels
    Messages can also be framed with supporting multi-media contents. For this purpose a luring design is chosen – a pleasant font, well readable paragraphs, and conducive visualizations in pleasant colors. Particularly visual elements prepare messages in such a way that the consciousness adapts before the actual content is perceived to a certain interpretation that facilitates understanding and acceptance – for example through the hue of an image or the choice of a pleasant view point that triggers positive associations. In the case of sound and moving picture broadcasts, the messages are shaped by the speaking style as well as music and sounds.
    The formats should be chosen to intensify the desired effect – the image of a lonesome bay instead of an overcrowded beach; healthy instead of sick; forest instead of clear cutting.
  • Attentively processing feedback
    Sending the message is not the end of the story. The target group or the counterpart provide afterwards an echo that shows what and how well the content has been received. A direct answer is the easiest to process – No; Not like this; I do not agree. Indirect feedback can also be understood – Yes, but …; However …; And most of all ….
    Therefore, following message dissemination, the reception channels should be opened – provide occasions for discussion and comments, e.g. on/offline mailboxes, online forums or workshops.
  • Positive formulation is clearer
    The actual message can also be sharpened by always using positive expressions. Rejecting statements and generalizations are inaccurate because they do not say what one actually wants. – not: not, never, always, none, all, nowhere, someone, the company, the state, the world, life, etc.
    For this reason, it is suggested to use descriptive statements in order to clarify the message – exactly when? Where? With whom? What’s the point? For what reason?

Bottom line: Consciously dealing with the own messages, in order to make it easier for the target group to understand, is a duty of the broadcasters. Communications are disseminated in order to achieve a certain effect. To this end, one avoids distortions, strengthens the actual message through smart preparation, exploits all multi-media possibilities, hears and processes the target group feedback and formulates statements positively. The desire to avoid this form of influence for not being suspected of manipulation calls the communication measure itself into question. It is precisely a matter of clarifying one’s view point and convincing the recipients. If this would be unethical PR, then communication would no longer be possible. The point is to prepare your message, which is justified from your own point of view, in such a way that it achieves the desired effect. If the noise is not not perceived, it is important to describe the own standpoint as simply and clearly as possible.