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Keine, kleine, eine, reine

VeränderungZwischen den Jahren stellen wir uns häufig dem Vergleich zwischen dem vergehenden und dem kommenden Jahr. Dabei blicken wir auf die Veränderungen, die den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Jahr ausmachen. Der Grad von Änderung, den man anstrebt, kann von keine, über kleine, eine bis hin zu reiner Veränderung reichen.

Eigentlich gibt es keine Veränderungen nicht, da alles sich permanent ändert. Hier konzentrieren wir uns auf die Veränderungen, die wir selbst anstoßen. Alle Stärken von Veränderung haben einen Sinn.

  • Keine Veränderung
    Der Wunsch nichts zu verändern ergibt sich aus der Zufriedenheit mit den aktuellen Umständen oder aus der Angst vor Ungewissheit. Da sich das Umfeld trotzdem weiter verändert führt diese Entscheidung dazu, dass man sich treiben lässt – wohin auch immer das Umfeld einen treibt. Der Zahn der Zeit macht nur wenige Dinge besser. Stradivaris oder andere Naturinstrumente gewinnen mit der Zeit an Klang und Spielbarkeit. Eigentlich gibt es sonst keine Beispiele, die ohne Veränderung die Zeit überstehen. Vor allem deshalb sollte man sich immer aktiv um Veränderungen bemühen.
  • Kleine Veränderung
    Kleine Veränderungen ergeben sich aus dem alltäglichen Nachjustieren aufgrund der persönlichen Weiterentwicklung oder der Anpassung an die sich verändernden Gegebenheiten. Mit einer Vielzahl von kleinen Veränderungen kommt man nach einiger Zeit in einen bemerkbaren neuen Zustand. Eine Marmorstatue gewinnt an Glanz durch das geduldige Polieren seiner Oberfläche. Das Schwert gewinnt an Schärfe, desto häufiger der Stahl beim Schmieden gefaltet wird. Es sind vor allem die kleinen Dinge, die den Weg in die Zukunft prägen. Aus diesem Grund sollte man das Feuer stetig schüren und sich durch kleine Fluchten aus der Komfortzone weiterentwickeln.
  • Eine Veränderung
    Eine Veränderung wird möglich, wenn man eine bemerkbare Modifikation in einem Schritt zulässt. Hierbei sind die Veränderungen sofort für alle sichtbar. Dabei wird die Welt nicht auf den Kopf gestellt. Es sind die wichtigen Aspekte unseres Alltags, die verändert werden können. In diesem Fall jedoch nicht alle auf einmal – ein neuer Essstil, eine trendige Garderobe, neue Interessen oder ein persönliches Outing. All dies verändert nicht die Persönlichkeit als Ganzes, sondern löst eine alte auf oder fügt eine neue Variation hinzu. Wir bewegen uns auf einem Weg, der im Moment noch irreversibel ist. Man sollte die Zeit nutzen, die einem bleibt.
  • Reine Veränderung
    Die stärkste Veränderung springt von einem Zustand in einen völlig neuen. Danach ist es schwierig, den Ursprung wiederzuerkennen. Über eine lange Zeit mag man ähnliche Effekte erzielen zu können. Der revolutionäre Wechsel, die reine Veränderung, führt jedoch schnell in den neuen Zustand. Dabei sollte es sich nicht um eine Veränderung aus einer Laune heraus handeln, denn danach ist nichts wie es mal war. Auf diese Weise schlachtet man die neuen Vorteile am schnellsten und vorausschauend am längsten aus.

Wandel findet unentwegt statt, ob man sich darum kümmert oder nicht. Es entstehen bei Veränderungen nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste, da man etwas Altes durch etwas Neues ersetzt. Für das Changemanagement ist erforderlich, dass man sich der Frage stellt, ob, und wenn ja, wie man sich verändern möchte. Egal für welchen Veränderungsgrad man sich entscheidet, wird es nicht die letzte Veränderung bleiben.

Fazit: Veränderung ist ein permanenter Wechsel der Zustände, unabhängig davon, ob man ihn selbst auslöst oder ob er durch das Umfeld ausgelöst wird. Die Kontrolle hat man, wenn man sich aktiv um seine Neugestaltung kümmert. Jede Modifikation ist gut. Jede Umänderung ist nur ein weiterer Zustand. Nach der Veränderung folgt die Veränderung.