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Zeit des radikalen Wandels

Im Alltag profitieren wir von den Sachverhalten, die wir kennen und für die wir uns ein Repertoire an Verhalten erarbeitet haben. Je nach Veranlagung verunsichern uns Veränderungen mehr oder weniger. Damit wir von kommenden Ereignissen nicht zu sehr überrascht werden, versuchen wir die Zukunft vorherzusehen und uns darauf vorzubereiten. Zu diesem Zweck betrachten wir Stellgrößen, die wir sonst eher zufällig bemerken. Diese Frühaufklärung stellt Zusammenhänge her, die aus kleinsten Einflüssen bestehen. Diese Ideen unterstellen aufgrund ihrer feinen Granularität Genauigkeit. Es gibt jedoch Zeiten, in denen die Veränderungen nicht nur in den Feinheiten sichtbar werden, sondern in den großen Umbrüchen. Wenn dann noch viele, weitreichende Umwandlungen gleichzeitig stattfinden, sind wir in einer Zeit des radikalen Wandels.

Wir scheinen jetzt in einer solchen Zeit angekommen zu sein. Darum werfen wir einen kurzen Blick auf die STEP-Einflüsse, in denen diese gleichzeitigen Veränderungen sichtbar werden.

  • Sozio-kulturelle Einflüsse
    Die Welt ist überschaubarer und leichter erreichbar geworden. Gleichzeitig schafft diese Nähe eine neue Vielfalt, der sich oft widersprechenden Sichtweisen. Schleichend haben sich die Kräfte verlagert, die lange Zeit über das Weltgeschehen bestimmt haben, hin zu den aufstrebenden Regionen in Asien und Afrika. Ein einfaches Beispiel ist die neue Seidenstraße, die im Moment die eingefahrenen Routen der Wirtschaft abzulösen. Sie ermöglicht es China seine gut ausgebildeten Menschen, die durch ein über Jahrtausende bewährtes Wertesystem zusammengehalten werden und mit einem geschichtlich fundierten Selbstbewusstsein ausgestattet sind, global aufzustellen. Dieser Umbruch, den man seit Jahren kommen sehen konnte, verschiebt den Schwerpunkt vom Atlantik zum Pazifik und löst damit das Gefüge der letzten siebzig Jahre ab. Die Gesellschaften, die über Jahrhunderte zugunsten der alten Welt ausgenutzt wurden, lösen sich von alten Gepflogenheiten und lassen das Pendel in Richtung Süden und Osten schwingen. Wir erleben die ersten soziokulturellen Auswirkungen mit der zunehmenden Wiederbelebung der Nation und den hysterischen Maßnahmen sich mit Handelshemmnissen nach außen abzuschotten. Die bestehenden Bestimmungen gelten nicht mehr und die neuen werden woanders gemacht. Unternehmen, NPOs und NGOs sowie die globalen Einrichtungen müssen sich neu ausrichten.
  • Technologische Einflüsse
    Vierzig Jahre nach der Einführung des PCs hat die Informationstechnik (IT) alle Bereiche durchdrungen. Zeitgleich wurde damit ein Netz aufgebaut, das es uns ermöglicht mit einem Klick mit jedem beliebigen Punkt der Erde verbunden zu sein – sofern der erforderliche Strom und ein Zugang zum Netz verfügbar sind. Die aktuelle Welle der digitalen Transformation ist dabei nichts weiter als ein zusätzlicher Versuch, den Stellenwert der IT zu erhöhen – Big Data, Künstliche Intelligenz, Erweiterte Intelligenz, Automatisierung, Robotik, 3D-Druck Während in der Vergangenheit darüber lamentiert wurde, dass die Belegschaft gezwungen war, unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten, beschweren sich heute die gleichen Gruppen, dass ihnen durch die Automatisierung bei der Herstellung von Gütern und der Durchführung von Dienstleistungen die Lebensgrundlagen geraubt werden. Die neuen Entwürfe sind zu sehr mit den Tools beschäftigt, anstelle ganzheitliche Lösungen zu schaffen, die den Menschen weiterhin Aussichten bieten, ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Die Virtualisierung, d.h. die Abbildung der materiellen Welt im Rechner, erzeugt völlig neue Möglichkeiten Geschäfte zu machen. Vor allem der einfache Zugang zu Märkten für Alle, egal wo sie sich befinden, braucht ein neues Verständnis von Arbeit. Alte Fähigkeiten werden durch bisher wenig bekannte ersetzt – von der Durchführung einer Tätigkeit hin zur Überwachung; von der Verarbeitung von Wissen hin zur Erzeugung; von der Auswertung von Daten hin zur Interpretation. Dieser Umbruch betrifft jeden Einzelnen. Die Fertigkeiten und Fähigkeiten müssen neu vermittelt werden, damit alle bei diesem Umbruch beteiligt sein können.
  • oEkonomische Einflüsse
    Seit am 24. Dezember 1968 das Photo Earthrise von William Anders aufgenommen wurde, sollte uns eigentlich bewusst sein, dass wir in einem endlichen System leben. Ein solches, abgeschlossenes System kann nicht wachsen, ohne sich aus seiner Umwelt oder einem anderen System Energie zuzuführen. Und trotzdem versuchen heute noch Entscheider andere Länder auszunutzen, indem sie meinen Steuern erheben, Währungskurse beeinflussen oder Beschränkungen aller Art als Trumpf ausspielen zu können. Der hierfür missbrauchte Nationalstolz, der die Bevölkerung in den Wettbewerb treibt mit dem Rest der Welt, gefährdet den Frieden und lässt alte Konflikte wieder aufleben. Wenn der wirtschaftliche Erfolg auf dem Verlust von Anderen beruht, sollten sich die Entscheider bewusst machen, dass es in EINER Welt keine Anderen mehr gibt. Dies bedeutet, dass das Währungssystem vereinheitlicht gehört, die Verteilung von Arbeit und Einkommen das Überleben aller sichert und man die Gründe für das Wirtschaften neu ausrichtet. Wachstum ist kein wirkliches Ziel für ein geschlossenes System, sondern Viabilität.
  • Politische Einflüsse
    Die Virtualisierung der Welt hat die politischen Grenzen verschwinden lassen. Die Abgrenzung verläuft nicht mehr zwischen links und rechts, sondern zwischen Extremen und Normalen oder zwischen unterschiedlichen Religionen oder zwischen Kulturen. Das alte Motto ist einfach: Wir haben recht, Die Anderen liegen falsch. Von jedem Punkt der Welt kommt man mit einem Klick in eine Region, in der völlig andere Regeln und Gesetze gelten. Der Blick durch das Fenster des Bildschirms fühlt sich eigentlich ungefährlich an, da man sich ja weiterhin im eigenen Rechtsraum zu befinden scheint. So kann man etwas im Ausland bestellen, aber sobald die Lieferung die Landesgrenze überschreitet, gelten die nationalen Gesetze. Das führt dazu, dass bestimmte Güter auf einmal nicht erlaubt sind oder zusätzliche Zölle anfallen. Zwischen Ländern und innerhalb von geregelten Wirtschaftszonen gelten darüber hinaus weitere Bestimmungen, die nur von Experten verstanden werden. Obwohl derartige Regeln alle betreffen, werden sie hinter verschlossenen Türen verhandelt und verabschiedet, wie man bei TTIP gesehen hat (Dank Trump sollten die Verhandlungen im Moment pausieren). Neben der Wirtschaft hat die Politik die weitreichenden Befugnisse, die sich durch nichts weiter als einer Wahl begründen. Solange die Machtblöcke der Welt miteinander im Wettbewerb liegen, können Autokraten die erreichten Vereinbarungen infrage stellen und jederzeit aufkündigen. Es braucht ein anerkanntes, zeitgemäßes, globales Koordinationszentrum.

Fazit: Wir brauchen keine feinjustierten Messpunkte, um zu erkennen, dass wir uns in einer Zeit des Umbruchs befinden, die alles Bisherige auf den Kopf stellt. Die großen Umbrüche sind mit dem bloßen Auge erkennbar. Die neue Aufteilung der Welt passt nicht mehr zu den gegebenen Gesellschaften. Der Computer und die Vernetzung lassen die Grundlagen alten Wirtschaftens verpuffen. Dadurch ändert sich die Art des Wirtschaftens wesentlich. Und die Masse der Arbeitnehmer macht sich Sorgen, womit sie morgen ihr Geld verdienen. Gleichzeitig stecken die Politiker in dem Dilemma einer globalen oder nationalen Politik, was die Rechten hinter den Öfen hervorlockt. Ein Jeder-für-sich wird die Gefahr von internationalen Konflikten heraufbeschwören, die selbst die Idylle der westlichen Welt in Schutt und Asche legen kann. Der Erste Weltkrieg hat die Massenvernichtungswaffen gebracht. Der Zweite Weltkrieg brachte die Atomwaffen. Der dritte Weltkrieg findet wahrscheinlich schon eine Weile in der Virtualität statt – wer glaubt denn, dass nur Russland Computer zur Destabilisierung einsetzt. Was braucht es eigentlich noch, um den Umbruch zu bemerken. Das bedeutet für ALLE Beteiligten, dass sie sich mit diesen Veränderungen beschäftigen müssen. Unternehmen, die derzeit keine Antworten auf diese Umbrüche parat haben und sich nicht darauf aktiv vorbereiten, handeln verantwortungslos. Neue Ansätze werden benötigt für die Gesellschaft, den Einsatz der Technologien, die Geschäfte und für die Vertreter der Bevölkerung.
Jetzt  I S T  die Zeit des radikalen Wandels.

Finding your own rhythm

How much change requires respect from somebody is different for everyone. It begins with the small fluctuations which deflect the internalized routine. The desk that somebody cleaned up. The daily way to work that is blocked by a construction site. It is the modifications that make accustomed habits impossible. The introduction of a new IT system or the reallocation of tasks that require another approach, because the old ones are no longer valid. And then there are the fundamental upheavals which affect all aspects of life. The withdrawal from the current life, when one emigrates or leaves a previous career path. Notwithstanding of how strong the upheavals are, everyone has to react to the flux with a personal rhythm.

Since you get constantly challenged with different intensity, it is helpful to develop a routine that maintains the momentum of change until you get used to the new routine. You can use the following approaches and celebrate each with something special.

  • The first step
    Change only begins when you actually set yourself in motion. The first step towards the new is crucial in order to start the change. Even if this first step seems small and insignificant, this quantum leap is the beginning, no matter how long the path is.
  • The first day
    It is worthwhile to celebrate the first day you have got through after the first step. Not having given up the ghost makes the first day an important step towards change. When you then recognize the first results, the continuation on the following day is guaranteed.
  • The first week
    After a week the first signs of the new routine arise. The new one has already been applied several times, even though it has not yet become second nature. The devil is often in the detail that is subsequently recognized and mastered.
  • The first month
    Depending on the scope, many aspects of the change are already known after one month. The road blocks of the first day are forgotten. A lot has been practiced, which can be recognized by the fact that the acquired abilities are no longer consciously perceived.
  • The first quarter
    After three months one is already in the everyday flow. The tasks are carried out routinely. The consistency of earlier procedures is replaced by the new skills and conclusions that now are available.
  • The first half-year
    After half a year one is completely acquainted. The own values and beliefs have been adjusted. The surprises that now appear out of nowhere, take place in any case, no matter how well prepared somebody is. Prior approaches become difficult to handle, because you can no longer get into the old shoes.
  • The first year
    After a year, the memories of the old have faded away. Old processes are difficult to reconstruct. The memories create an unpleasant feeling, because the new has proven itself. The next change is already apparent on the horizon.

Everyone has its own personal approach to transformation. This goes from just doing nothing differently, to any change is welcome. The rituals that you come up with to cope with change determine the difficulties you have to deal with. Since change takes primarily place in the mind, it is sufficient just to change your perspective. If one does not manage this, then the transition costs more energy than if one openly accepts the new.

Bottom line: The implementation of changes creates resistance by nature. Especially when those affected do not have the opportunity to engage mentally. It is helpful for individual patients to celebrate the metamorphosis. And not just once, but over and over again. In order to anchor the innovations in your mind in an appealing way, it is best to find you’re your rhythm: the first step; the first day; the first week; the first month; the first quarter; the first half-year; the first year. Over time, deviations become normal.