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N-beinig

Sitzgelegenheiten unterscheiden sich abhängig vom Einsatz. Es gibt nicht die eine beste Lösung, da die Anforderungen jeweils voneinander abweichen. Dies wird sichtbar an dem einbeinigen Melkschemel, der mit einem Gurt befestigt wird und maximale Mobilität gewährleistet. Im Gegensatz dazu bietet der Bürostuhl, der auf fünf Beinen daherkommt maximale Stabilität trotz der Rollen. Entsprechend benötigen Geschäfte jeweils eine für sie geschickte Anzahl an Standbeinen, um den Unternehmenszweck zu erfüllen.

Die Entsprechungen der Standbeine sind im Geschäftsleben die in einer Hand liegenden Zuständigkeiten für Projekte, Aufgaben, Produkte, Organisationseinheiten und Ähnlichem. Die folgenden Gedanken sollen die Auseinandersetzung mit dieser Frage stimulieren.

  1. Der einbeinige Ansatz konzentriert sich auf einen Zweck. Der Projektleiter, der ein Projekt verantwortet, konzentriert sich auf dieses Projekt und stellt sicher, dass nichts schief läuft. Die verfügbare Kapazität wird vollständig dem einen Projekt gewidmet.
  2. Die Stabilität steigt, sobald ein weiteres Standbein hinzukommt. Auf zwei Beinen steht man bekanntlich besser als auf einem. Mitarbeiter, die zwei Aufgaben erledigen, müssen noch nicht das Letzte aus sich heraus holen. Sie haben dadurch Abwechslung bei der Arbeit.
  3. Der dreibeinige Ansatz sichert den stabilen Stand. Mit drei Produkten verfügt ein Verantwortlicher über eine gesunde Vielfalt. Die Abwechslung verhindert schädliche Routine und ermöglicht die vorhandenen Ressourcen geschickt zu verteilen. Drei Schwerpunkte bewegen sich im Rahmen unserer kognitiven Fähigkeiten und können deshalb gut verarbeitet werden.
  4. Mit einem weiteren Bein ergeben sich vier Seiten, die leichter kippen. Entsprechend erreichen Organisationen, die aus vier Bereichen bestehen, eine Komplexität, die zwar noch handhabbar ist, aber bereits ein erhöhtes Risiko mit sich bringen.
  5. Der fünfbeinige Ansatz hat eine überschaubare Komplexität und steht stabil. Hier beschränkt sich jedoch die Aufmerksamkeit pro Thema auf 20% – in anderen Worten auf vier Tage im Monat oder auf gut eineinhalb Stunden pro Tag. Damit sind die Grenzen der Handhabbarkeit erreicht.
  6. Mehr Beine erhöhen die Komplexität, werden aber weniger überschaubar und letztendlich risikolastiger. Die Aufmerksamkeit wird stets vom „quietschenden Rad“ aufgesogen. Mit den anderen Bereichen kann man sich erst dann beschäftigen, wenn diese mehr Probleme bereiten als andere. Die Folge ist das Hin- und Herschwingen zwischen den Bereichen.

Fazit: Stabilität wird drei- bis fünfbeinig optimal erreicht. Halten Sie die Anzahl der Aufgaben, Produkte oder Organisationseinheiten, die in einer Verantwortung liegen, in diesem Bereich. Sobald die Anzahl weiter steigt, empfiehlt sich die (Zell)Teilung in neue Einheiten.