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In diesem Bereich werden Zukunftsthemen, Trends und Szenarien diskutiert.

Das Web geht vor Essen

Auf Reisen zu sein bedeutet schon immer, dass man auf die gewohnte, eigene Infrastruktur verzichten muss. Je nach Geldbeutel ist es zwar möglich den einen oder anderen Luxus mitzunehmen, aber stets muss man sich einschränken. Früher waren vor allem Getränke, Essen und eine Unterkunft eine alltägliche Sorge. Heute ist es wichtiger, einen Stromanschluss zum Aufladen der mobilen Infrastruktur und einen Internetzugang, mit oder ohne Kabel, zu finden.

Webessen

Der Zugang ins Netz ist die wichtigste Voraussetzung, um von der persönlichen, virtuellen Umgebung überall dort zu profitieren, wo man sich gerade befindet – z.B. im Flughafen, Flugzeug, Zug, Auto, Taxi, Lounge, Café, Hotelzimmer. Die Folge ist ein ein neuer Zeitvertreib. Die verschiedenen Endgeräte müssen über das Netz aktuell gehalten werden. Damit wäre Tamagotchi in unserem Alltag angekommen.

Die Lademöglichkeit des Smartphones oder Computers ist lebensnotwendig. In den Geräten sind alle relevanten Reiseinformationen, von den Tickets, über die Adressen der Hotels, bis hin zu allen anderen Informationen  gespeichert. Der papierlose Merkzettel ist jedoch ohne Strom wertlos.

Und dann sind da noch die heutigen Komponenten der Kommunikation – die Email, das World Wide Web sowie Bilder, Filme und sonstige Dateien. Die persönlichen und geschäftlichen Daten sind in der Cloud verfügbar und können jederzeit abgerufen, bearbeitet und ausgetauscht werden – zumindest solange man mit dem Netz verbunden ist. Dadurch muss man nicht mehr auf die virtuellen Bestandteile der persönlichen Objekte verzichten.

Die gute Nachricht ist, dass die Grundbedürfnisse der Vergangenheit, Essen, Trinken und Schlafen, bequem über das Netz organisiert werden können. Die schlechte Nachricht ist „Ohne Strom kein Phone“. Die virtuelle Umgebung ist unerreichbar, wenn kein Stromanschluss erreichbar oder der Akku leer beziehungsweise die Cloud in Ermangelung eines Netzzugangs nicht verfügbar ist. Als Notlösung bleiben dann nur noch die Internetcafés, die glücklicherweise immer öfter zu finden sind.

Die Zukunft hat bereits begonnen

Anders als die Automobile verändert die Informationstechnologie (IT) schneller und radikaler unsere Art zu leben. Das Auto musste auf die Massenproduktion warten, bevor es zu seinem Siegeszug aufbrechen konnte. Viele der IT-Lösungen, die uns zukünftig 24 Stunden, 7 Tage die Woche neue Fähigkeiten abverlangen, sind bereits im Einsatz. Sie müssen nicht spekulieren, sondern sich nur damit beschäftigen, denn die Zukunft hat bereits begonnen.

ZukunftIT

Solange der Strom aus der Steckdose kommt, werden die folgenden Technologien unsere Art zu leben und zu arbeiten beeinflussen.

  • Mobiles Internet
    Die Treiber sind die mobilen Endgeräte und die permanente Verfügbarkeit des Internets. Sicher nutzen Sie bereits portable Rechner, wie einen Laptop- oder einen Tablet-Computer, ein Smartphone oder vielleicht bereits eine Smartwatch. Lesen Sie diesen Block auf Ihrem Weg zur Arbeit?
  • Das Internet der Dinge
    Die IT-basierten Sensoren lassen sich kostengünstig überall einbauen. Dadurch wird die Lokalisierung von Dingen automatisiert. Diese Daten sind speicher- und auswertbar um besser zu entscheiden und die Abläufe zu verbessern. Haben Sie Ihre letzte Paketlieferung getrackt und den genauen Zeitpunkt der Lieferung ermittelt?
  • Cloudtechnologie
    Die ununterbrochene Verfügbarkeit des Netzes erlaubt jederzeit den Zugriff auf Ihr Rechenzentrum in der sogenannten Cloud (Englisch für Wolke). Dabei handelt es sich um ein Rechenzentrum, das Ihren Geräten via Internet die Nutzung von Anwendungen und den Zugriff auf die gemeinsamen oder persönlichen Daten ermöglicht. Haben Sie vor der Lektüre dieses Blocks Ihre Emails in der Cloud gecheckt? Oder rufen Sie sie danach ab?
  • Maximal autonome Fahrzeuge
    Die Fahrzeuge verfügen schon lange über eine Vielzahl von vernetzten IT-Sensoren. Die Automatisierung des Fahrens ist der absehbar nächste Schritt. Viele Hersteller fahren bereits voll-automatisch mit autonomen Fahrzeugen auf deutschen Autobahnen – wenn auch unter menschlicher Beobachtung. Das Auto findet seinen Weg, steuert sicher durch den Verkehr, beschleunigt und bremst und verfügt jederzeit über seine genaue Position. Folgen Sie widerspruchslos den Anweisungen Ihres Navigationssystems?
  • 3D-Druck
    Viele von uns kennen vielleicht die Matrixdrucker, die vor 30 Jahren Texte mittels eines Farbbands als pixelierte Buchstaben auf Endlospapier gedruckt haben. Wir befinden uns derzeit am Anfang der entsprechenden Entwicklung für drei-dimensionalen Objektdruck. Die Auflösung und die Materialien lassen sich bald nicht mehr von industriell gefertigten Produkten unterscheiden. Damit werden Dinge über das Internet in Form von 3D-Daten beliebig verschickbar. Der physische Transport wird sich auf die Beschaffung des Verbrauchsmaterials, dem Plastik, beschränken. Haben Sie bereits ein gedrucktes 3D-Objekt?

Diese Technologien sind nicht nur denkbar, sondern bereits zu vernünftigen Preisen allgemein verfügbar. Da wir alle betroffen sind oder bald sein werden, sollten wir uns für jede dieser Entwicklungen die folgenden Fragen stellen.

  • Was bedeutet die neue Technologie für mich?
  • Welche Möglichkeiten ergeben sich für mich?
  • Wie lange dauert es, bis die Folgen mich erreichen?

Fazit: Der Blick in die Zukunft erfordert nur offene Augen auf die heute verfügbaren Lösungen. Die persönliche Lage kann dann mit Fantasie in die Zukunft extrapoliert werden. Dies ermöglicht es frühzeitig Maßnahmen einzuleiten, um die neuen Chancen auszunutzen.

Diese und weitere Inspirationen finden sich in dem folgenden McKinsey-Report. McKinsey-Report