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LZB – LieferantenZufriedenheitsBefragung

Henry Ford legte Wert auf Beherrschung der gesamten Wertschöpfungskette. Er betrieb eine Kautschukplantage, um den Rohstoff für die Reifen sicherzustellen. In Nord-Michigan unterhielt er Minen, verschiffte das Eisen mit seinen Frachtern, um in der eigenen Schmelzfabrik den benötigten Stahl herzustellen. Damit hatte er 100 % Fertigungstiefe. Heutige Hersteller von Autos haben bis auf zwanzig Prozent verringert. Diese Unternehmen haben sich zu Integratoren entwickelt, die ihre Produkte zu Beginn auf Plattformen und heute aus Modulen zusammenstellen. Zwar sitzen die OEMs (Original Equipment Manufacturer) noch am längeren Hebel, aber mit zunehmender Größe und steigendem Einfluss der Zulieferer, die immer mehr Handlungsspielraum gewinnen. Dies wird absehbar die Machtverhältnisse auf den Kopf stellen und die OEMs werden vom Wohlwollen ihrer Supplier abhängen. Spätestens dann werden sich LZBs entwickeln, die herausfinden, auf was die Lieferanten am meisten Wert legen, um den OEM weiter zu beliefern.

Diese Umkehrung der Beziehung zwischen Hersteller und Lieferanten braucht neue, oder zumindest eine andere Auslegung von Zufriedenheitskriterien.

  • Angemessene Leistung
    Seit López de Arriortúa bei GM und später bei VW die Zusammenarbeit mit den Zulieferern kontaminierte, wirkt sein Erbe immer noch in Form von einseitiger Vorteilsnahme der OEMs weiter. Spätestens, wenn die Zufriedenheit der Lieferanten bzgl. des Verhältnisses von Aufwand zu Ertrag wieder an Bedeutung gewinnt, werden die Einkaufsabteilungen zu alten Werten zurückkehren – partnerschaftliche Kooperation, Win-Win und gegenseitige Unterstützung.
  • Zukunftsaussichten
    Die Vorleistungen, die auf den Kunden zugeschnitten werden, brauchen gute Aussichten für den Lieferanten, da sich ansonsten die Investitionen für die Lieferanten nicht rechnen. Die Ausrichtung der Lieferanten auf die aussichtsreichsten Firmen zwingt am Ende die nicht-kooperativen Abnehmer, sich um die externen Leistungen selbst zu kümmern. Gewinner sind die Unternehmen, die ihre Rolle als Integrator zu beiderseitiger Zufriedenheit ausüben – z.B. durch das Teilen und gemeinsame Entwickeln von Langfristprognosen.
  • Reibungslosigkeit
    Ein wichtiger Faktor ist die einfache Zusammenarbeit. Diese wird gestört durch übertriebene Verwaltung in Form von aufwendigen Abläufen und mangelnder Bereitstellung von benötigten Daten. Jeder Hersteller hat seine eigenen Anforderungen, ein Riesenheer von Ansprechpartnern und Regeln der Compliance, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit verhindern. Dabei würden reibungslose und einfache Abläufe beiden Seiten helfen.
  • Beziehungsqualität
    Es ist bereits lange her, dass die erweiterte Unternehmung proklamiert wurde. Heute sprechen wir von Plattformen. Die Grenze des Unternehmens bestimmt nicht mehr die Beziehungen, sondern die jeweilige Aufgabe. Aus diesem Grund müssen die Mitarbeiter Wege finden, um in Eintracht vertrauensvoll und offen mit den Partnern in den Prozessschritten zusammenwirken – respektvoll, zeitnah und verbindlich.
  • Image
    In der Vergangenheit war es wichtig Hoflieferant zu sein. Dies erzeugte Ansehen, das alle anderen Geschäfte beeinflusste. Die früheren „Höfe“, die heutigen Konzerne, haben diesen Ruf verspielt, da sie ihre Zulieferer zugunsten der eigenen Bilanz bis auf den letzten Tropfen auspressen. Damit in Zukunft modulbasierte Ansätze noch überlebensfähig sind, ist es wichtig, sich das frühere Image wieder zu erarbeiten, damit es wieder etwas Besonderes ist zusammenzuarbeiten.

Fazit: Die LZB wird die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Suppliern auf neue Säulen stellen. Es muss sich für die Lieferanten wieder lohnen, auf lange Sicht für bestimmte Unternehmen zu arbeiten. Die Vermeidung von jeder Art Verschwendung durch Formalismen wird den Unterschied machen. Am Ende findet die Zusammenarbeit nicht zwischen Unternehmen, sondern zwischen Menschen statt. Und da muss die Qualität der Beziehung wieder in den Vordergrund gerückt werden, ohne bei jedem Schritt die Compliance-Karte zu ziehen. Wenn die Lieferanten noch etwas vom Image des Herstellers abbekommen, dürfte die LZB so ausfallen, dass die Zukunft für alle gesichert ist.

P.S.: Wer nicht in diese Richtung denken kann oder will, wird früher oder später seine Module wieder selbst herstellen müssen.

SSS – Supplier Satisfaction Survey

Henry Ford emphasized on mastering the entire value chain. He ran a rubber plantation to ensure the raw material for the tires. In northern Michigan he operated mines and shipped the iron with his own freighters in order to produce the required steel in his own smelting plant. This gave him 100% vertical integration. Today’s car manufacturers have reduced down to twenty percent. These companies have evolved into integrators, initially assembling their products on platforms and now out of modules. OEMs (Original Equipment Manufacturer) are still in the driving seat, but with suppliers of increasing size and influence, which are gaining more and more room to act. This will foreseeably turn the balance of power upside down and the OEMs will depend on the goodwill of their suppliers. By then, at the latest, SSSs will have evolved that will find out, what the suppliers value most, in order to continue delivering to the OEM.

This reversal of the relationship between manufacturer and supplier requires a new, or at least a different interpretation of the satisfaction criteria.

  • Adequate performance
    Ever since López de Arriortúa contaminated GM’s and later VW’s cooperation with suppliers, his legacy has continued to impact in the form of one-sided advantages of the OEMs. At the latest, when supplier satisfaction in terms of the ratio between expenses and earnings regains importance, the purchasing departments will return to old values – cooperation based on partnership, win-win, and mutual support.
  • Future prospects
    The upfront services that are tailored for the customer, need good prospects for the vendor, otherwise the investment will be at the expense of the suppliers. The orientation of the deliverer towards the most promising companies ultimately forces the non-cooperative customers to take care of the external services themselves. The winners are the companies that perform their role as integrators to the satisfaction of both sides – e.g. by sharing and jointly developing long-term forecasts.
  • Smoothness
    An important factor is easy cooperation. This is disturbed by exaggerated administration in the form of complex processes and lack of provision of required data. Every manufacturer has its own requirements, a huge army of contacts and compliance rules that prevent trusting cooperation. Frictionless and simple procedures would help both sides.
  • Relationship quality
    It has been a long time since the Extended Company was proclaimed. Today, we are talking about platforms. The boundaries of the company no longer determine the relationships, but the respective task. For this reason, the employees must find ways to work in the steps of the process in harmony, trustingly and openly together with the partners – respectfully, promptly, and bindingly.
  • Image
    In the past, it was important to be a purveyor to the court. This created a reputation that influenced all other businesses. The former “courts”, today’s corporations, have lost this reputation, because they squeeze out their suppliers to the last drop in favor of their own balance sheets. In order to survive in the future with module-based approaches, it is important to regain the former image so that it is something special to work together again.

Bottom line: SSS will place the cooperation between manufacturers and suppliers on new pillars. In the long term it must be worthwhile for suppliers to work again for certain companies. The avoidance of any kind of waste through formalisms will make the difference. In the end, cooperation does not take place between companies, but between people. And there the quality of the relationship must be moved again into the foreground, without pulling the Compliance card in each step. If the suppliers get some more of the manufacturer’s image, SSS will probably be so favorable that the future is secured for everyone.

P.S.: Those who cannot or do not want to think in this direction will sooner or later have to rebuild their modules themselves.