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Definieren Sie Ihre Wirklichkeit

Auf medialen Kanälen, wie Facebook, Twitter, Youtube, LinkedIn, finden private und geschäftliche Mitteilungen zeitnah ihren Weg in die Öffentlichkeit. Besonders die geschäftlichen Mitteilungen bilden einen unverzichtbaren Bestandteil der Corporate Identity. Da das Internet Nachrichten lange verfügbar hält, ist es langfristig vorteilhaft nachhaltig stimmige Botschaften zu senden. Im Konfliktfall sollten sie so gestaltet sein, dass die Öffentlichkeit den Eindruck erhält, dass Sie sich für die Suche nach einer Lösung einsetzen, ohne dabei irgendwelche Zugeständnisse zu machen. Um eine Krise mit wenig Schaden zu überstehen, definieren Sie Ihre Wirklichkeit.

Eigene Wirklichkeit

In Ausnahmesituationen werden gerne Formulierungen gebraucht, wie „… ohne Sinn und Not …“, „… Es wäre verantwortungslos, wenn wir auf Zeit spielen. …“ oder „… Uns geht es nur um Deeskalation und Befriedung der Gesamtsituation. …“. Dabei werden Wertungen vorgenommen, ohne zu werten.

Was können wir daraus lernen?

  • Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Standpunkt
    Definieren Sie stets Ihre Sicht der Dinge und bieten Sie der Öffentlichkeit damit Ihre Bewertung an. Vermeiden Sie Schattenseiten in Ihrer Darstellung.
  • Bleiben Sie immer ehrlich
    Bleiben Sie bei allem was Sie mitteilen immer bei der Wahrheit. Durch die allgemeine Sichtbarkeit kommen Falschaussagen früher oder später ans Licht.
  • Seien Sie gnadenlos positiv
    Bleiben Sie stets positiv. Vermeiden Sie negative Aussagen und offensichtliche Schuldzuweisungen.
  • Vermeiden Sie Kritik
    Zeigen Sie Ihr Interesse und Mitgefühl für die Opfer des aktuellen Konflikts und stellen Sie deren Bedürfnisse in den Vordergrund, ohne jemanden zu kritisieren.
  • Bieten Sie Alternativen
    Lassen Sie sich alternative Wege einfallen, mit denen eine Lösung herbeigeführt werden könnte, und kündigen Sie diese ohne weitere Details frühzeitig an.
  • Kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren
    Bemühen Sie sich bei Ihren Anstrengungen um eine große Öffentlichkeit. Dies erzeugt Unterstützung, die dann Druck auf die vermeintlich Verantwortlichen macht.

Fazit: Definieren Sie Ihre Wirklichkeit möglichst positiv. Die Öffentlichkeit erinnert sich gerne an optimistische Botschaften. Sie bringen damit andere Beteiligte in Zugzwang. Die Stunde der Wahrheit findet immer erst später statt. Sie stellen sicher, dass der Ball für den Moment jedoch nicht bei Ihnen liegt. Wer am Ende die Konsequenzen für die Probleme ausbadet, zeigt erst die Zukunft.

Es gibt immer mindestens drei Alternativen

Viele werden die folgende Situation kennen. Sie haben bei der jährlichen Zielplanung konkrete Vorstellungen, was Sie in den folgenden zwölf Monaten machen wollen – z.B. das innovative Projekt, der Einsatz in Übersee oder die Werbetour durch ein Nachbarland. Der Chef hat leider andere Ideen – z.B. die Kundendaten verwalten, den Umzug in einen neuen Standort vorbereiten und die Überarbeitung von internen Unterlagen. Neben dem weiten Feld der Kompromisse gibt es immer mindestens drei Alternativen, die sich aus Ihren Wünschen und den Vorschlägen des Chefs ergeben.

Entscheidung04

Welche grundsätzlichen Optionen haben Sie?

  1. Ich schaffe es, meinen Chef zu überzeugen.
    Es scheint ungerecht, dass der Vorgesetzte Ihnen nicht die gewünschten Aufgaben überträgt. Dabei liegt es vielleicht nur daran, dass er Ihre Ambitionen nicht kennt. Solange Sie sich nicht bemühen, die eigenen Wünsche nachvollziehbar zu vermitteln, können Sie auch nicht erwarten, dass sich diese erfüllen. Verdeutlichen Sie die drei Gründe, warum genau Sie die richtige Person für das innovative Projekt sind. Zeigen Sie Ihre Fähigkeiten, die Sie für den Einsatz in Übersee qualifizieren. Dazu gehören beispielsweise die Beherrschung von Fremdsprachen oder persönliche Erfahrungen in dem Zielland. Werfen Sie diese Argumente in die Waagschale, wenn Sie im Nachbarland auf Werbetour gehen wollen. Vermitteln Sie Ihre Ambitionen so, dass dem Vorgesetzten sein zukünftiger Nutzen klar wird, den er erhält, sobald er Ihnen die Aufgabe erteilt. Erst wenn Ihr Standpunkt bekannt ist, können Sie erwarten, dass sich der Chef daran orientiert. Bemühen Sie sich regelmäßig Ihre Stärken zu demonstrieren. Dann wird sich Ihre gewünschte Tür öffnen.
  2. Ich ändere meine Erwartungen.
    Am besten passen Sie sich selbst an. Schließlich sind wir es, die die volle Kontrolle über uns haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie sich stets fremdsteuern lassen und die Wahl über das eigene Schicksal an andere abgeben sollen. Aber manche Aufgaben sind attraktiver, als sie auf den ersten Blick scheinen. Die Erfahrungen, die Sie machen, wenn Sie die Kundendaten verwalten, können den oberflächlich fehlenden Spaß des innovativen Projekts bei Weitem übersteigen. Auch die neuen Kontakte, die sich beim Umzug ergeben, können auf Dauer mehr Vorteile bringen als der Einsatz in Übersee. Das übergreifende Wissen, das Sie sich durch die Überarbeitung der internen Unterlagen aneignen, übersteigt die Einsichten, die Sie bei der Werbetour sammeln können. Auf den ersten Blick gibt man scheinbar etwas auf. In Wirklichkeit gewinnt man durch die Anpassung der eigenen Erwartungen wertvolle neue Optionen.
  3. Ich wechsle den Job.
    Die ersten zwei Punkte stellen die beiden Pole Schwarz und Weiß dar. Das Leben spielt sich jedoch in der grauen Fläche zwischen den beiden ab. Sobald Sie jedoch keinen Kompromiss finden, der Ihnen UND Ihrem Chef zusagt, bleibt Ihnen immer die dritte Alternative – sie trennen sich. Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst. Wenn Sie Ihren Chef nicht überzeugen und keine der angebotenen Alternativen Ihnen zusagt, dann befinden Sie sich vielleicht an der falschen Stelle. Sie werden dann schnell bemerken, dass Sie wesentlich weiter kommen, wenn Sie sich konsequent nach einer neuen Herausforderung umsehen. Scheuen Sie sich nicht den Job zu wechseln, sobald Sie etwas gefunden haben, das Ihnen gefällt. Sie tun sich UND Ihrem Chef einen Gefallen, wenn Sie den unauflösbaren Knoten lösen.

Fazit: Wenn beide Parteien den eigenen Standpunkt nicht aufgeben können und ein Sowohl-als-auch nicht möglich ist, bleibt immer noch die dritte Alternative. Man kann der nicht lösbare Entscheidung aus dem Weg gehen, indem man sich trennt. Der Frust, der entsteht, wenn man die dritte Alternative vermeidet, nur weil man sie aufschiebt, ist weit schlimmer, als der Wechsel, dem man sich stellt.